Wirtschaft

Siemens kommt wieder besser in Fahrt

Der deutsche Technologie-Riese Siemens (weltweit 348.000 Mitarbeiter) verspürt wieder Aufwind. Nach einem groß angelegten Konzernumbau, dem 13.000 Jobs zum Opfer fielen und der 804 Millionen Euro kostete, werden erste Erfolge verbucht. So wurden der Auftragseingang und der Umsatz im Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag: 30. September) um je sechs Prozent auf 82,3 Milliarden bzw. 75,6 Milliarden Euro gesteigert. Unterm Strich wurde der Gewinn um ein Drittel auf 7,4 Milliarden Euro verbessert. Davon stammen aber drei Milliarden Euro aus dem Verkauf der Hörgeräte- und der Hausgeräte-Sparten. Die Ergebnis-Marge beträgt 10,1 Prozent und liegt damit am unter Ende der ursprünglichen Prognose. Die Dividende für das Jahr 2014/15 wird um 20 Cent auf 3,5 Euro je Aktie angehoben. Am Donnerstag stieg die Aktie um mehr als drei Prozent auf rund 95 Euro.

"Wir sind für das vor uns liegende Jahr gut gerüstet, um unsere Pläne erfolgreich umzusetzen", sagt Konzern-Chef Joe Kaeser. Einen starken Auftragseingang (plus 20 Prozent) und höhere Umsätze (plus 11 Prozent) verzeichnete Siemens im vierten Quartal in der Sparte Energie-Management (Transformatoren, intelligente Stromnetz-Lösungen, Servicegeschäft).

Im Bereich Erneuerbare Energien wurde der Umsatz durch einen Großauftrag (1,2 Milliarden Euro) für einen Offshore-Windpark um 50 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro gesteigert. Jedoch fehlen in Bereichen wie unter anderem bei großen Gasturbinen und den Stadtbahnen die entsprechenden Großaufträge wie in den Vorjahren.

Siemens Österreich beschäftigt 10.400 Mitarbeiter. In Wien ist auch das Headquarter von Siemens CEE (18.400 Mitarbeiter) sowie das der Sparte Stadtverkehr ("Urban Transportation") angesiedelt. Im Oktober bestellten die Stadtwerke München 22 Straßenbahnen vom Typ Avenio. Der Auftragswert beträgt 70 Millionen Euro.

Indes erwartet Siemens-Boss Joe Kaeser für das neue Geschäftsjahr 2015/16 bloß ein moderates Umsatzwachstum. Er begründet diese Prognose mit der weiteren Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage.