Wirtschaft

Ergebniseinbruch bei Gummihersteller Semperit

Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. Das Ergebnis wurde vom bereits verkauften Medizingeschäft sowie der schwächelnden Baukonjunktur belastet. 2023 ging der Umsatz um 7,5 Prozent auf 721,1 Mio. Euro zurück, der Betriebsgewinn verringerte sich um 44,3 Prozent auf 34,6 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab.

„Wir sind in einer Abschwungphase, die wird uns auch 2024 noch begleiten“, sagte Semperit-Vorstand Gerfried Eder beim Bilanzpressegespräch. „Die Erholung wird später eintreffen als erhofft und das Geld der Regierung fließt unserer Meinung nach zu spät“, sagte Vorstandschef Karl Haider.  Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll 2024 aber steigen.

EBITDA soll 2024 steigen

Kostensenkungen mit einer Umsatzrate von mehr als 10 Mio. Euro im Jahr seien in Umsetzung, davon seien 5,8 Mio. Euro bereits 2023 ergebniswirksam geworden. Das EBITDA soll im laufenden Geschäftsjahr auf rund 80 Mio. Euro steigen, hieß es seitens des börsennotierten Konzerns. 

Der Hauptversammlung werde eine Dividende von 0,5 Euro je Aktie vorgeschlagen. Bis Dienstagmittag legten die Aktien von Semperit an der Wiener Börse um 3,5 Prozent zu.

Medizinsparte nach Pandemie verkauft

Der Konzern, der unter anderem Produkte aus Gummi herstellt, etwa Hydraulikschläuche, Förderbänder oder Handläufe für Rolltreppen, hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr neu aufgestellt. 

Die Medizinsparte, die aus Untersuchungs- und OP-Handschuhen besteht, wurde an den südostasiatischen Hersteller Harps Global verkauft. Das Geschäft war vor der Corona-Krise nicht rentabel, erlebte dann aber pandemiebedingt einen Aufschwung.

Im Gegenzug wurde der oberösterreichische Flüssigsilikon-Spezialist Rico übernommen. Darüber hinaus erweitert Semperit seine Schlauchfabrik in Tschechien (Odry). Für 2024 sind Investitionen in Höhe von 70 Mio. Euro geplant.