Seltene Erden: China hebt Exportbeschränkungen auf
China hat staatlichen Medien zufolge die Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufgehoben. Damit kommt Peking einem Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) nach, die die Ausfuhrquoten für unzulässig erklärt hatte.
Aus China stammen mehr als 90 Prozent der Weltproduktion an den 17 begehrten Industriemetallen. Sie werden für Rüstungs- und viele Technologieerzeugnisse wie Computer, Handys, Windturbinen und Batterien benötigt.
Das WTO-Schiedsgericht urteilte im März nach einer Klage der USA, der EU und Japans, dass die Exportquoten chinesischen Firmen unfaire Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Beschränkungen hatten die Weltmarkt-Preise für die stark gefragten Rohstoffe drastisch in die Höhe getrieben. Seit dem Höhepunkt im Jahr 2011 haben sie sich aber wieder verbilligt, weil die Industrie in den USA und der EU die Seltenen Erden teilweise ersetzen konnte und neue Quellen außerhalb Chinas gesucht und gefunden wurden: Weltweit wurden über 440 neue Vorkommen entdeckt.
Entdeckt wurden die Bodenschätze Ende des 18. Jahrhunderts in Schweden. Sie kamen in seltenen Mineralien vor und wurden als Oxide (Sauerstoffverbindung, früher auch "Erde" genannt) isoliert. Daher stammt der Begriff. Die Grundstoffe selbst sind nicht selten, einige kommen sogar häufig vor. Die größten bekannten Vorkommen liegen in China. Zu den Förderländern gehören aber auch Russland, Kasachstan, Indien oder Brasilien. Ökonomisch nutzbare Vorräte werden unter anderem in Grönland und der Mongolei vermutet.