Seilbahner rechnet vor: 20.000 Euro für einen Skitag
Von Simone Hoepke
In vielen Skigebieten wurde der Seilbahnbetrieb längst eingeschränkt, andere überlegen, die Saison ganz abzuhaken, sagt Branchensprecher Franz Hörl und legt eine Analyse des Marktforschungsinstituts Manova vor. Demnach werden heuer um bis zu 80 Prozent weniger Skifahrer auf der Piste sein.
„Im Umsatz wird sich das negative Ergebnis aufgrund der Verschiebungen in Richtung Saisonkarten noch deutlicher durchschlagen“, meint Hörl. Die Studie geht von Einnahmeeinbrüchen von 76 bis 91 Prozent aus. In absoluten Zahlen ist von 1,3 Milliarden Euro weniger Netto-Umsatz die Rede. Die Zeichen stehen also vielerorts auf Schließung, sagt Hörl: „Angesichts der unternehmerischen Verantwortung bleibt einem zuständigen Geschäftsführer allein aus Haftungsgründen seinem Eigentümer gegenüber bei entsprechend negativen Aussichten auch keine andere Möglichkeit.“
Ost-West-Gefälle
Wobei die Auslastung in den einzelnen Regionen unterschiedlich ist. Im Innsbrucker Raum liege sie bei 40, im Zillertal bei 12 Prozent, im Osten des Landes laufe es deutlich besser. „Aber verdienen tut auch dort keiner“, meint Hörl. Schließlich dürfen nicht mehr so viele Leute auf den Berg wie früher und die Kosten für die Seilbahner sind aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen höher. Die Öffnung ab Weihnachten sei ein „philanthropisches Projekt, aber kein gewinnbringendes“. Würden die Seilbahner ihre Anlagen einfach abschalten und den Einheimischen ihre Saisonkarten rückerstatten, wäre das billiger als weiter offen zu halten, meint er. Einen durchschnittlichen Betrieb kostet ein Öffnungstag demnach 20.000 Euro.