Wirtschaft

Schweiz verbietet Skilift-Lieferung an Nordkorea

110 Kilometer Piste, Seilbahnen, Luxushotels: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un plant in dem verarmten Land ein Skiressort der Superlative. „Innerhalb des laufenden Jahres“ soll das Propaganda-Projekt am Masik-Pass im Nordosten des Landes entstehen.

Die Ambitionen kommen nicht aus heiterem Himmel. In Südkorea finden im Jahr 2018 die Olympischen Winterspiele statt. Es gibt Spekulationen, Nordkorea könne versuchen, dem Intimfeind im Süden die Schau zu stehlen. Möglich ist aber auch, dass Pjöngjang darauf hofft, sich in letzter Sekunde als Co-Gastgeber der Sportveranstaltung ins Spiel zu bringen. Andere vermuten, dass die Regierung in Pjöngjang den Tourismus als relativ ungefährliche Einnahmequelle für dringend benötigte Devisen ausgemacht hat.

Verschärfte Sanktionen

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Einen Strich durch die Rechnung hat dem Diktator nun aber die Schweiz gemacht: Der geplante Export von Skiliften wurde untersagt. Das Geschäft falle unter die Anfang Juli verschärften Sanktionen, sagte eine Sprecherin des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Es sei angesichts der wirtschaftlichen Lage in dem Land schwer vorstellbar, dass die breite Öffentlichkeit die Anlagen nutzen könne.

Der Schweizer Regierung erscheine es daher unangemessen, wenn sich Unternehmen des Landes an dem Vorhaben beteiligten, sagte die Sprecherin. Das Unternehmen Bartholet Maschinenbau (BMF) dürfte das Millionen-Geschäft nicht weiter verfolgen.

Kim Jong-un hat selbst eine persönliche Verbindung zur Schweiz. Der heutige Staatschef ging nahe Bern unter falschem Namen zur Schule. Dort hat er Medienberichten zufolge auch gelernt, Ski zu fahren.

Bilder: Onkel Kim und die Kinder