Schwedens Wirtschaft brach im zweiten Quartal um 8,3 Prozent ein
In Schweden ist die Wirtschaftskraft wegen der Coronakrise zwar drastisch gesunken, der konjunkturelle Rückschlag war in den Monaten April bis Juni aber weniger schlimm als in anderen europäischen Staaten.
Im zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 8,3 Prozent, wie die schwedische Statistikbehörde am Freitag in Stockholm mitteilte.
Schweden war in der Coronakrise einen Sonderweg mit verhältnismäßig lockeren Beschränkungen gegangen. Schulen, Restaurants und Geschäfte blieben durchgehend offen.
Das Vorgehen ist umstritten - auch weil das Land im Vergleich zu anderen skandinavischen Staaten eine hohe Zahl von Neuinfektionen und Todesfällen auswies.
Im Vergleich zu anderen europäischen Volkswirtschaften fiel der konjunkturelle Rückschlag in Schweden schwächer aus. In Frankreich und Italien war die Konjunktur im zweiten Quartal mit 13,8 Prozent beziehungsweise mit 12,4 Prozent viel stärker eingebrochen.
Auch in Deutschland war der Rückschlag mit 9,7 Prozent im Quartalsvergleich stärker ausgefallen. In Großbritannien waren es sogar rund 20 Prozent. In Österreich sackte das BIP sackte im Jahresabstand um 12,5 Prozent ab.
Dennoch ist der Rückgang der schwedischen Wirtschaftsleistung im zweiten Jahresviertel der stärkste seit Beginn der Aufzeichnung von Quartalszahlen im Jahre 1980.
Bereits im ersten Jahresviertel hatte die Coronakrise die schwedische Wirtschaft gebremst, das BIP konnte in den Monaten Jänner bis März aber noch leicht um 0,2 Prozent im Quartalsvergleich zulegen.