Schramböck: Fonds zur Stärkung von Eigenkapital kommt
Neue Impulse. Krisen legen ja oft auch Probleme offen. Eines davon, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, ist die schwache Eigenkapitalquote der Firmen in Österreich. Anders als in den meisten anderen Industriestaaten holen sich Österreichs Unternehmer frisches Geld fast ausschließlich über die Banken, und nicht am freien Kapitalmarkt. Diese Tradition habe viel damit zu tun, dass die allermeisten Betriebe familiengeführte KMU seien. Doch derzeit tun sich die Banken schwer, aufgrund der Basel-IV-Vorgaben die Firmen mit ausreichend Liquidität auszustatten. Für so manchen Unternehmer waren die Gespräche mit ihren Banken deshalb zuletzt wenig zufriedenstellend.
Schramböck will deshalb einen eigenen Private-Equity-Fonds zur Stärkung des Eigenkapitals ins Leben rufen, der von den Banken verwaltet wird. Rund 500 Millionen Euro will sie dafür zur Verfügung stellen. Idee ist, das so Garantien bereitgestellt werden können. Der Fonds soll noch in diesem Jahr starten.
„Austrian Limited“
Enthalten ist in den Maßnahmen auch ein „Gründer-Paket“ – eine neue Offensive zur Förderung von Jungunternehmen in der Größenordnung von 450 Millionen Euro. Dabei sticht heraus, dass es eine neue Gesellschaftsform geben soll, und zwar die so genannte „Austrian Limited“. Aufbauend auf internationalen Beispielen soll diese neue Kapitalgesellschaftsform besonders für innovative Start-ups und Gründerinnen und Gründer in ihrer Frühphase eine international wettbewerbsfähige Option bieten. Bei der „Austrian Limited“ soll bei der Gründung auch weniger Stammkapital als bei einer GmbH nötig sein, da auch das eine Hürde für die jungen, innovativen Neugründer ist.
Verankert ist die Austrian Limited bereits im Koalitionspakt, und ist daher keine direkte Maßnahme wegen der Krise. Im Jänner wurde damit argumentiert, dass so eine unbürokratische Gründung mit Stammkapital-Ansparmodellen, digitalen Behördenwegen und Englisch als Amtssprache geschaffen werden soll. Für Investoren als auch für Mitarbeiter soll es die Möglichkeit für eine flexible Anteilsvergabe geben.
Unklar bleibt, wie die Amazon-Konkurrenz „Kaufhaus Österreich“ aussehen wird. Idee ist jedenfalls, die Webshops aus Österreich zu bündeln, um einen besseren Zugang zu Kunden zu bekommen.