Sanierung von NSA Security im Plan
Von Kid Möchel
Die namentliche Anlehnung an den umstrittenen US-Geheimdienst NSA kann wohl kein Zufall sein. Über die NSA Bewachungs-Detektei GmbH (www.nsa-security.at) mit Sitz im niederösterreichischen Leobersdorf wurde Mitte Juli 2014 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Mit Beschluss des Landesgerichts Wiener Neustadt vom 23. Oktober wurde das Insolvenzverfahren aber aufgehoben, weil der von den Gläubigern vierzehn Tage zuvor angenommene Sanierungsplan rechtskräftig bestätigt wurde. Sie erhalten 20 Prozent Quote. Die Barquote (sechs Prozent) wurde laut Ediktsdatei bereits erfüllt. Bis 7. Oktober 2016 sind die restlichen Quotenraten zu leisten.
Die Vorgeschichte
Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben 50 Mitarbeiter beschäftigt, hatte laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform ein Sanierungsverfahren beim Konkursgericht Wiener Neustadt beantragt. Die 2004 gegründete Berufsdetektei, deren drei Buchstaben NSA für „National Security Austria“ stehen, ist nicht überschuldet, aber „es droht die unmittelbare Zahlungsunfähigkeit“. Den Gläubigern wurden schon damals 20 Prozent Quote geboten.
„Das Finanzamt Baden-Mödling hat eine Steuerprüfung durchgeführt und ist angeblich zum Schluss gekommen, dass die Detektei „die Bezüge von Dienstnehmern nicht ordnungsgemäß versteuert“ habe. Mitte Juni wurden der Gesellschaft nun die steuerlichen Bescheide für die Jahre 2008 bis 2013 zugestellt, heißt es im Antrag; des Weiteren auch „Haftungsbescheide für die Lohnsteuer“.
„Auch wenn die Gesellschaft diese Bescheide bis zum Höchstgericht bekämpfen wird, weil sie falsch sind, droht unmittelbar die Zahlungsunfähigkeit“, heißt es im Antrag aus der Wiener Anwaltskanzlei Abel & Abel weiter. Denn: Das Finanzamt vereinnahmt die „Beträge von Kundenrechnungen als Sicherstellung“. Dazu kommen auch noch Nachforderungen der Gebietskrankenkasse.
Die Schulden
Laut Insolvenzunterlagen werden die (eventuellen) Gesamt-Verbindlichkeiten mit 2,011 Millionen Euro beziffert, wenn man die strittigen Forderungen der Finanz (1,15 Millionen Euro) und der NÖ Gebietskrankenkasse (530.000 Euro) einrechnet.
Das Vermögen
Die Aktiva sollen rund 596.000 Euro betragen, davon entfallen 235.000 Euro auf offene Forderungen und 301.000 Euro auf die Sicherstellung durch die Finanz. Rund 56.000 Euro hat die Detektei in der Kasse.
Die Zukunft
„Auch wenn die Gesellschaft die Ausführungen der Finanzbehörde bzw. der NÖGKK in ihren Bescheiden bestreitet und diese bekämpfen wird, hat sie die betriebliche Organisation entsprechend neu aufgestellt“, heißt es weiter. „Das Vertrauen der Großkunden, insbesondere der öffentlichen Hand, ist im Hinblick auf die über Jahre erbrachte Dienstleistung in entsprechende Qualität ungebrochen." Man habe eine hohen Stammkundenanteil. Ob Kunden abspringen werden, „sei derzeit nicht absehbar.“ Die Detektei betreut unter anderem namhafte Juweliere, Handelsgeschäfte und Gemeinden.
Der Fortbetrieb könne aber ohne Verluste durchgeführt werden. Der Umsatz betrug im Jahr 2012 rund 2,86 Millionen und im Jahr 2013 rund 2,81 Millionen Euro.