Wirtschaft

Schaden für Bauern offenbar geringer als befürchtet

Ende Juli hat Russland mit einem umfassenden Import-Embargo für EU-Waren auf die Wirtschaftssanktionen der Union reagiert, die im Zuge der Ukraine-Krise beschlossen wurden. Seitdem werden Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch aus der EU nicht mehr eingeführt. Der Schaden für den europäischen Agrar-Sektor ist beträchtlich – aber offenbar deutlich geringer als ursprünglich angenommen.

Bei Österreichs Bauern sind laut Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter Exporte in Höhe von 100 Millionen Euro betroffen gewesen, 24 Millionen davon im Schweinesektor. Den Großteil davon, heißt es im Landwirtschaftsministerium, dürfte man aber abfedern können. Einerseits durch einen "Schulterschluss" (Rupprechter), der bereits jetzt dafür sorge, dass bevorzugt heimische Produkte gekauft werden. Andererseits durch eine Exportoffensive der Regierung – für Schweinefleisch habe man schon neue Märkte in China und Korea öffnen können. "Ich hoffe, dass es uns gelingt, den Ausfall Russlands als Exportmarkt zu kompensieren", sagt Rupprechter.

Für Obst- und Gemüsebauern wurden in Brüssel Ausgleichszahlungen von 125 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nun heißt es, dass davon nur ein Bruchteil abgerufen wird – 37 Millionen sollen es genau sein. Allein bei Polen hat sich der Betrag nach Überprüfung der Forderungen der Bauern von geschätzten 147 Millionen im September auf 25,8 Millionen reduziert.

Die Ausgleichszahlungen sollen auf Wunsch einer Mehrheit der Mitgliedsstaaten aus dem EU-Budget kommen – und nicht, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, aus der Agrarkrisenreserve. Diese wird nämlich von den Bauern selbst befüllt.