Wirtschaft

Russland bleibt für die RBI wichtige Ertragsquelle

Die russische Wirtschaft schrumpft und die Abwertung des Rubel bringt Kreditnehmer in Rückzahlungsschwierigkeiten. Für die Raiffeisen Bank International (RBI) bleibt das Geschäft in Russland aber weiterhin der größte Ertragsbringer.

„Unsere russische Tochter ist sehr erfolgreich“, betonte denn auch RBI-Generaldirektor Karl Sevelda bei der Präsentation der Zahlen des ersten Quartals 2015. Nach Steuern hat die RBI in Russland in den ersten drei Monaten dieses Jahres 95 Millionen Euro verdient. Das ist zwar um zehn Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor, aber angesichts der schwierigen Wirtschaftslage des Landes beachtlich.

Wegen der anhaltenden Krise in der Ukraine und Problemen in Ungarn hat sich der Nachsteuer-Gewinn des gesamten RBI-Konzerns allerdings auf 83 Millionen Euro halbiert. Ein Sparprogramm – minus 20 Prozent Kosten und Verringerung des Kreditvolumens um ein Viertel bis 2017 – soll die Bank stärken. 2015 könnte die Bank sogar nochmals einen Verlust schreiben, räumte Sevelda ein.

Einsparungen bleiben aber auch Russland nicht erspart. „Wir schließen 35 Zweigstellen im Osten Russlands. Aus 21 Städten ziehen wir uns zurück und die Autofinanzierung wird reduziert“, erläuterte Sevelda. Er erwartet für das zweite Halbjahr 2015 eine Verschlechterung des Geschäfts in Russland. Die notleidenden Kredite haben sich im ersten Quartal schon auf 6,4 Prozent des Ausleihungsvolumens nach 5,3 Prozent im ersten Quartal 2014 erhöht. Ein weiterer Anstieg sei nicht auszuschließen.

Abbau

Auf Schrumpfkurs ist die RBI in der Ukraine unterwegs. 1,3 Milliarden Euro an Privatkrediten stehen dort noch aus, fast 1,5 Milliarden waren es vor einem Jahr. Die Chance, das Geld einzutreiben, hat sich weiter verschlechtert. Knapp mehr als 50 Prozent des Kreditvolumens sind notleidend, im ersten Quartal 2014 war ein Drittel problematisch. 82 Millionen Euro Verlust schrieb die RBI im ersten Quartal in der Ukraine. In Ungarn betrug das Loch 21 Millionen Euro. Die RBI will sich dort künftig auf das gehobene Privatkundengeschäft konzentrieren, den Rest abbauen. Die Bank in Polen wird 2016 verkauft.