Wirtschaft

Ring-Bäckerei-Pleite: Kahlschlag bei Filialen droht

In den acht Insolvenzverfahren der oberösterreichischen Bäckerei-Gruppe Pan & Co, die rund 470 Mitarbeiter betreffen, dürften am Dienstag erste wichtige Entscheidungen fallen. Im Verfahren der maroden Ring-Die Bäckerei GmbH, die 280 Mitarbeiter beschäftigt, und der weiteren Pleite-Gesellschaften sind Sitzungen der Gläubigerausschüsse anberaumt.

Auf der Tagesordnung der Ring Bäckerei steht unter anderem „die allfällige Schließung von Teilbereichen“, sprich von unrentablen Filialen. „Die Filialen, die Verlust schreiben, werden geschlossen, denn der Schaden für die Gläubiger darf nicht größer werden“, sagt Insolvenzexpertin Petra Wögerbauer vom KSV1870 zum KURIER. Offen war am Montag noch, welche und wie viele Standorte nicht mehr weiterbetrieben werden können. Im schlimmsten Fall könnte es die Hälfte der rund 50 Ring-Filialen betreffen.

Generell ist lediglich ein kurzfristiger Fortbetrieb der Bäckerei Ring angedacht. Ende Juni bzw. Anfang Juli soll die Bäckerei dann an einen Interessenten veräußert werden, heißt es in der Ediktsdatei des Justizministeriums. Zur Ring-Bäckerei gehört auch die Tochter Salzkammergut Bäckerei mit acht Filialen und 63 Mitarbeitern. Fakt ist: Alle acht insolventen Gesellschaften der Pan & Co-Gruppe der Familie Hofer, sowie Betriebsliegenschaften und zwei Beteiligungen stehen seit vergangenen Freitag offiziell zum Verkauf.

Zwei Beteiligungen

Außerdem hält die Success Marketing, die Holding der Pan &Co-Gruppe, 49 Prozent der Anteile an der Traditionsbäckerei Heberer, die am Wiener Westbahnhof logiert, und 24,5 Prozent an der Pilz Teiglingsproduktion GmbH mit Sitz in Schrems. Auch diese Beteiligungen, die solvent sind, werden verkauft.

Stellungnahme eines Lieferanten

Laut Firmenangaben wird die Pan & Co-Gruppe vor allem von der Firma Moser Teiglinge GmbH aus Eferding und der niederösterreichischen Firma Pilz beliefert. „Die Versorgungssicherheit des Lebensmittel-Einzelhandels und der Kunden mit unseren Produkten ist gesichert“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Sabine Kainz, vom kaufmännischen Bereich der Pilz Teiglingproduktion GmbH. „Wir haben dem Masseverwalter der Success Marketing Sonderkonditionen bei der Bezahlung der Waren eingeräumt, welche er auch einhalten kann.“ Die Auftragslage unseres Unternehmens sei unverändert. Pilz liefere täglich und in der gewohnten Menge ihre Produkte aus.

„Aufgrund einer Bank Garantie der Success Marketing betreffend der Forderungen aus Warenlieferungen ist der drohende Forderungsausfall fast gänzlich abgedeckt“, heißt es weiter. „Auch der zukünftige Vertrieb der in Schrems hergestellten Backwaren ist gesichert.“ Nachsatz: „Arbeitsplätze in der Pilz Teiglingproduktion GmbH sind nicht gefährdet, der Betrieb läuft ganz normal weiter.“

Auch die Firma Moser Teiglinge in Eferding, einer der größten Teiglinge-Produzenten Österreichs, gab dem KURIER eine Stellungannahme ab. "Die Insolvenz ist für uns sehr überraschend gekommen", sagt Christina Moser-Wachtveitl, die mit ihren zwei Geschwistern Elisabeth und Robert das Unternehmen führt. "Wir liefern momentan weiter, und wir sind mitten im Prozess, eine Lösung zu finden, die für uns passt."