RHI: Kosten für Fusion ließen Gewinn schmelzen
Von Franz Jandrasits
Die Kosten für die von den Aktionären bereits im August abgesegneten Fusion mit dem brasilianischen Konkurrenten Magnesita kostete den Feuerfestkonzern RHI heuer ein Drittel seines Halbjahresgewinns. Das Ergebnis nach Steuern brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,9 Prozent auf 25,7 Millionen Euro ein.
Die externen Kosten für den Zusammenschluss beziffert RHI-Chef Stefan Borgas mit 12,6 Millionen Euro, dazu kommen 9,2 Millionen Euro aus negativen Wechselkurseffekten aus der Bewertung von Bilanzpositionen der Magnesita.
Der Umsatz stieg wegen guter Geschäfte mit der Stahlbranche in den USA sowie gestiegenen Reparaturaufträgen aus der Glasindustrie um 3,1 Prozent auf 855,8 Millionen Euro. Die RHI erwartet laut Borgas ein gutes drittes Quartal und wird im Gesamtjahr die gesteckten Ziele erreichen. Auch wenn die Kosten für die Fusion noch einmal so hoch sein werden wie im Halbjahr.
Börse London
Weniger erfreulich sind diese Meldungen für den Finanzplatz Wien. Die Fusion mit Magnesita soll Ende Oktober abgeschlossen sein. Danach notiert der Konzern in London, der Sitz der Konzernholding wird Amsterdam. Nach der Verschmelzung wird der bisherige RHI-Hauptaktionär, der Investor Martin Schlaff, 22,8 Prozent des neuen Konzerns besitzen, der deutsche Großaktionär Sayn-Wittgenstein 8,4 Prozent und die bisherigen Magnesita-Großaktionäre rund 10 Prozent halten.
Der Aufsichtsrat des neuen Feuerfest-Riesen wird neu aufgestellt. Die früheren Politiker Alfred Gusenbauer (SPÖ) und Hubert Gorbach sowie Ex-RHI-Chef Helmut Draxler müssen gehen. Herbert Cordt, David Schlaff und Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer bleiben, neu kommt Ex-RBI-Boss Karl Sevelda.