Wirtschaft

Rekord bei illegalen Tschicks in der EU

Anfang Dezember flog in der Nähe von Bratislava eine illegale Zigarettenfabrik auf. Die Zigmillionen gefälschten Tschicks waren für den österreichischen Schwarzmarkt bestimmt. Aktuell sollen Zollfahnder an einem illegalen Werk in Tschechien dran sein. Aus Tschechien, Slowenien und Ungarn stammen drei Viertel der illegalen Zigaretten in Österreich. Ein Teil davon ist gefälscht, der andere Teil aus Tiefpreisländern geschmuggelt.

Laut einer KPMG-Studie, die von Philip Morris in Auftrag gegeben wurde, ist die Zahl der illegalen Glimmstängel in Österreich im Vorjahr von 1,85 auf 1,5 Milliarden gesunken. Zum Teil ist das darauf zurückzuführen, dass der Konsum insgesamt leicht nachgegeben hat. Aber auch darauf, dass es etwa in Ungarn deutliche Preiserhöhungen gegeben hat – was den Schmuggel weniger lukrativ macht.

9,8 Prozent aller Zigaretten, die in Österreich verraucht werden, sind illegal. Im EU-Vergleich liegt Österreich damit im Mittelfeld. In der gesamten EU ist der Anteil der Gefälschten und Geschmuggelten im Vorjahr auf neue Rekordwerte gestiegen. 65,5 Milliarden stammten aus illegalen Quellen, was einem Anteil von 11,1 Prozent des Gesamtkonsums entspricht. Im Jahr davor waren es noch 10,4 Prozent. Der EU-weite Steuerausfall durch Zigarettenschmuggel wird für das Vorjahr auf 12,5 Milliarden Euro geschätzt.

Stefan Pinter von Philip Morris Austria fürchtet, dass es Fälscher künftig noch viel leichter haben werden. Wie berichtet, ist eine EU-Tabakrichtlinie in Planung. Nach dieser müssen auf Packungen bald großflächige Schockbilder zu sehen sein. Die Marke darf nur noch klein, vor allem aber in Einheitsschrift drauf sein. „Das ist noch viel leichter zu fälschen“, sagt Pinter. Und dass Menthol-Zigaretten aus Jugendschutz-Gründen verboten werden sollen, kann er überhaupt nicht verstehen. „Der durchschnittliche Menthol-Raucher ist 42 Jahre alt.“ In Kraft treten könnten die neuen Regeln 2015 oder 2016.