Wirtschaft

Red Bull und Rauch gehen in die USA: Abfüllwerk um 250 Millionen

Der Vorarlberger Getränkekonzern Rauch Fruchtsäfte investiert mit Red Bull in den USA. Über das Joint Venture RRB Beverage Operating wollen Rauch, Red Bull und der Alu-Dosenhersteller Ball Corporation ein Dosen-Abfüllwerk im US-Bundesstaat Arizona errichten. In den nächsten fünf Jahren fließen 250 Mio. US-Dollar (227 Mio. Euro) in das Projekt, 140 Arbeitsplätze entstehen, bestätigte Rauch mehrere Medienberichte.

Getrennt von Erweiterungsplänen

Mit der kürzlich von der Bevölkerung abgelehnten Erweiterung in Ludesch (Bezirk Bludenz) habe das nichts zu tun, versicherte Rauch-Sprecher Daniel Wüstner am Freitag auch der APA. Die Projekte seien "völlig getrennt" zu sehen.

Das Werk in einem Gewerbegebiet in Glendale, einer Stadt nahe der Hauptstadt Phoenix, sei seit dem Frühling in Vorbereitung und befindet sich bereits im Bau. Das auf einer Fläche von rund 6,5 Hektar entstehende Werk soll den Energydrink für den wachsenden US-amerikanischen Markt abfüllen. Bisher wurde dieser vom Abfüllwerk im schweizerischen Grenzort Widnau (Kanton St. Gallen) bedient, um Sanktionen gegen Produkte aus der EU zu umgehen.

Bisher wurde Red Bull von Rauch ausschließlich in Vorarlberg und der Schweiz abgefüllt, der US-Standort ist damit der erste Standort außerhalb Europas.

Ab 2021 in Betrieb

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Das neue US-Werk, mit dem der Getränkehersteller wohl auch der US-Zollpolitik strategisch vorbaut, soll 2021 in Betrieb gehen. Laut Medienberichten nahm der Aludosen-Hersteller Ball Corporation in der ebenfalls in Arizona liegenden Stadt Goodyear kürzlich ein neues Werk zur Herstellung und Verpackung von leeren Dosen in Betrieb. Die dort hergestellten Dosen werden dann im Werk Glendale befüllt.

Neues Industriegebiet

Lokale Zeitungen berichten, dass die Red-Bull-Abfüllanlage 65.000 Quadratmeter groß werden soll. Der Komplex sei der erste in einem geplanten Industriekomplex nahe der Auffahrt zur Autobahn 303. Wo jetzt noch Felder sind, soll nach den Zielen der Stadtplaner der "New Frontier District" entstehen.

Wie Glendale-Stadtplaner Kevin Phelps zur Tageszeitung  Arizona Republic (AZCentral) sagte, soll ungefähr ein Drittel der neuen Jobs hochbezahlt sein, mit mehr als 60.000 Dollar Jahresgehalt. Die drei beteiligten Unternehmen würden einen Umbau und die Erweiterung von Zufahrtsstraßen finanzieren, was nach Stadtangaben drei Millionen Dollar kosten könnte. Im Gegenzug erhielten sie Nachlässe bei Steuern oder Entwicklungsgebühren.