Radeln lohnt sich für Klima und Geldbörse
Von Stefan Hofer
Innerhalb der vergangenen zwölf Monate ist Treibstoff um satte 17 Prozent teurer geworden - dennoch ist der Spritverbrauch im ersten Halbjahr 2011 gestiegen. Die Zunahme ist allerdings auf den wachsenden Lkw-Verkehr zurückzuführen. Private Autofahrer würden aufgrund des hohen Treibstoffpreises verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, meinte der VCÖ kürzlich.
Ab in den Sattel
Hier setzt das Klimabündnis Österreich an und möchte rechtzeitig zum "Autofreien Tag" verstärkt auf klimafreundliche Alternativen zum Pkw aufmerksam machen.
Während der Mobilitätswoche, die vom 16. bis zum 22. September läuft, werden daher "neue Radwege eröffnet, autofreie Bereiche geschaffen und Infrastruktur für Elektromobilität umgesetzt", sagt Peter Czermak vom Klimabündnis.
430 österreichische Gemeinden beteiligen sich heuer an der europaweiten Aktion, die von Klimabündnis und Lebensministerium organisiert wird und am 22. September mit dem "Autofreien Tag" endet. Dieser Aktionstag wurde hierzulande ursprünglich als Reaktion auf die Ölkrise 1973 eingeführt.
CO2: Beim Rad steht die Null
Ein Rechenbeispiel des Klimabündnis mit Daten des Umweltbundesamts zeigt, dass 4400 Kilometer, mit dem Auto gefahren, 748 Kilogramm CO2 verursachen. Fährt man diese Strecke mit dem Rad, ist der CO2-Ausstoss gleich - Null. Wem Emissionen zu wenig greifbar sind, den möchte das Klimabündnis mit den finanziellen Vorzügen eines Umstiegs erreichen.
Wer etwa in Wien lebt und auf dem Weg zur Arbeit täglich 10 Kilometer mit dem Auto zurücklegt, rechnet Czermak für KURIER.at, habe Vollkosten von 1848 Euro pro Jahr (308 Euro Benzinkosten) zu tragen. Deutlich billiger steige man mit der Jahreskarte der Wiener Linien (449 Euro) und dem Fahrrad aus. Bei letzterem wird mit 132 Euro kalkuliert, Abschreibung und jährliches Radservice miteinbezogen.
Aktionen
Mit der ÖBB-Gratis-Vorteilscardaktion kann die Bahn vom 15. bis zum 30. September in Österreich zum Halbpreis genutzt werden. Erforderlich dafür ist ein ausgefüllter ÖBB-Aktionsfolder, der an den Bahnhöfen erhältlich ist.
In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gilt am Autofreien Tag der Einzel-Fahrschein als Ganztages-Fahrschein auf der gewählten Strecke. Auch Räder gibt es zum Nulltarif: In der Mobilitätswoche können die mehr als 1200 Nextbike-Leihräder in Niederösterreich und dem Burgenland gratis entlehnt werden. In Vorarlberg kann mit dem "Mobilitätswochen-Ticket" um 11 Euro eine Woche lang mit Bus und Bahn gefahren werden.
Das Klimabündnis will vor allem auch die Verkehrsteilnehmer der Zukunft erreichen: die Kinder. So wird zum Straßenmal-Wettbewerb "Blühende Straßen" aufgerufen. Vor Schulen und auf Plätzen sollen statt grauem Beton Malereien von Blumen, Wiesen und Bäumen erblühen.