Porr-Konzern hat neue Rekorde aufgebaut
Von Christine Klafl
Über Nacht war eine Walze von einer Porr-Baustelle verschwunden. Zwei Tage darauf konnten Mitarbeiter sie wieder heimholen – aus Ungarn, wohin Diebe sie "exportiert" hatten. Geortet wurde die Walze über einen eingebauten Chip. "Die meisten Maschinen sind mit Chips ausgestattet", sagt Porr-Boss Karl-Heinz Strauss. Die Digitalisierung ist längst auch in der Bauwirtschaft angekommen. Das spart Zeit, vor allem aber Geld. Weitere Beispiele für die Vernetzung: Bei Staumeldung werden die Lkw sofort umgeleitet, die Mischanlage bekommt automatisch Meldung davon und kann die Produktion zurückfahren. Mit Wetter-Apps ausgestattet können Poliere Betonieren verschieben oder andere Arbeiten vorziehen, wenn Regen im Anzug ist.
Heuer will man sich im Baukonzern noch intensiver mit der Digitalisierung der Bauwelt beschäftigen. Statt mit Papierkram soll sich die Mannschaft lieber um Kunden und Akquisition kümmern, gibt Strauss vor.
Auftragsrekord
Über Auftragsmangel kann sich der Porr-Chef aber ohnehin nicht beklagen. Der Bestand an Aufträgen "ist atemberaubend hoch", sagt Strauss. Im Vorjahr legte dieser Bestand um 4,9 Prozent auf den Rekordwert von gut 4,8 Milliarden Euro zu. Zu seinen Heimmärkten zählt Strauss Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen und die Tschechische Republik. 87 Prozent des Geschäfts kommen aus diesen Ländern. Der Rest kommt von Projekten, etwa einer Brücke über einen norwegischen Fjord oder einem Fußballstadion in Katar. Im Vorjahr baute Porr neue Rekorde: Die Produktionsleistung stieg um 11,4 Prozent auf 3,925 Milliarden Euro, das Konzernergebnis legte 9,5 Prozent auf 66,8 Millionen Euro zu. Die Dividende soll von 1,00 auf 1,10 Euro je Aktie erhöht werden.
Auch für heuer ist Strauss optimistisch. "Die Produktionsleistung wird, so wie’s ausschaut, im zweistelligen Prozentbereich steigen."