Wirtschaft

Palmers steht vor dem Verkauf

Das heimische Traditionsunternehmen Palmers soll verkauft werden. Das haben die Mehrheitseigentümer beschlossen und bereits Investmentbanker der französischen BNP Paribas mit der Käufersuche beauftragt, bestätigt Quadriga Capital, der größte Palmers-Eigentümer, einen Bericht des Standard.

Dieser Schritt kommt durchaus überraschend: Mitte Juni war noch erklärt worden, man wolle an der Eigentümerstruktur von Palmers nicht rütteln.

Die Investmentbanker der BNP Paribas sollen bereits ein Memorandum erarbeitet und dieses an potenzielle Interessenten ausgeschickt haben - an Wäschebranchen-Kollegen wie Intimissimi oder Victoria's Secret, heißt es.

Mehrheitseigentümer sind die Fonds Quadriga, 21 CP und die Wiener Lead Equities Mittelstandfinanzierungs AG. Quadriga hält rund 55 Prozent an Palmers, 21 CP rund 22 Prozent und Lead Equities etwa 18 Prozent.

Lejaby-Dessous

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Betroffen von einem Verkauf wäre konkret das Herzstück des Unternehmens, die Palmers Textil AG mit den Divisionen Wäsche, P2 Kosmetik und P2 Wäsche.

Die französische Dessous-Tochter Lejaby soll jedoch im Zuge eines möglichen Deals nicht mitverkauft werden. Palmers hat Lejaby 2008 um 45 Mio. Euro erworben hat. Das Unternehmen musste restrukturiert werden, wegen Arbeitskämpfen vor Gericht verzögerte sich die kostspielige Sanierung um ein Jahr.

Die Produktion wurde nach Tunesien verlagert - die politischen Unruhen dort führten zu "katastrophalen" Lieferverzögerungen, wie es heißt. Die Zukunft von Lejaby wird dieser Tage in Frankreich entschieden, heißt es im Zeitungsbericht weiter; die Österreicher würden kein Geld mehr nachschießen.

Unterwäsche-Riese

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Palmers hat ein Vertriebsnetz von rund 300 Filialen. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende Jänner) lag bei 162 Mio. Euro, um fünf Prozent weniger als im Jahr davor. Die Palmers Textil AG allein trug 76,4 Mio. Euro dazu bei; wobei 64,8 Mio. auf Österreich entfielen.

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