Wirtschaft

Paketriese UPS will Gas geben

"Unser Ziel ist es nicht, die Größten zu sein. Wir wollen Marktführer sein, in den meisten europäischen Ländern sind wir Marktführer." Michiel van Veen, neuer Country Manager des Paket- und Logistik-Dienstleisters UPS für Österreich und Slowenien, will weder den UPS-Marktanteil noch Umsatzzahlen in Österreich nennen. Ersteres hänge stark von der Definition des Marktes – innerösterreichisch oder über die Grenzen hinweg – ab. Zweiteres verbieten Konzern-Richtlinien. So werden in der Bilanz nicht einmal für das europäische Geschäft Umsatz- oder gar Gewinnzahlen ausgewiesen.

Fokus Firmenkunden

Stärker als die schärfsten – und in Österreich größeren – Konkurrenten Post und DHL fokussiert UPS sein Geschäft stark auf Sendungen zwischen Unternehmen (B2B). Van Veen: "Natürlich wollen wir auch im Consumer-Bereich wachsen und profitieren vom Boom im Online-Handel auch im B2C-Geschäft (Sendungen von Firmen an Privatkunden, Anm.)."

Aber das größere Potenzial sieht der Niederländer, der seine UPS-Karriere 1997 als Paket-Zusteller startete, im B2B-Bereich (von Firmen zu Firmen): "Österreich hat viele Klein- und Mittelbetriebe, die schon exportieren oder gerade dabei sind, ein Exportgeschäft aufzubauen."

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Vor allem Export-Newcomer oder Start-ups hätten am Anfang Probleme mit ihren Lieferungen, weil sie dafür noch keine geeignete Infrastruktur hätten. Van Veen: "Verschicken kann man die Waren mit vielen Anbietern. Die Post liefert aber nur bis an die Grenze, danach ist man auf einen Partner angewiesen." UPS dagegen betreibe ein weltweites eigenes Netz mit Niederlassungen in 220 Ländern, die Sendung bleibe bis zur Zustellung immer im gleichen Netzwerk.

Paketzentren neu- oder ausgebaut

Für die erhofften zahlreicheren Kunden hat UPS in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Nach einem neuen Paketzentrum in Graz 2015 wurde 2016 das in Innsbruck ausgebaut und die Sortierkapazität auf 2500 Pakete pro Stunde mehr als verdoppelt. In Wien wurden die Standorte, an denen Pakete versendet bzw. abgeholt werden können, auf 150 ausgebaut. Zuletzt gibt es doch ein paar Österreich-Zahlen: Rund 190 Mitarbeiter und 400 Zustellfahrzeuge.