Wirtschaft

Zalando will noch 2014 an die Börse gehen

Von Zalando wird man demnächst nicht nur Schuhe und Kleider, sondern auch Aktien kaufen können. Der Berliner Onlinehändler unter seinem Chef Rubin Ritter will noch diesen Herbst an der Börse Frankfurt starten und die größten Anteilseigner an Bord behalten. Größter Zalando-Aktionär ist der schwedische Finanzinvestor Kinnevik mit 36,5 Prozent, gefolgt von den drei Samwer-Brüdern mit 17 Prozent. Das Berliner Internet-Investoren-Trio ist auch an Rocket Internet beteiligt, einer Start-Up-Schmiede, die sich ebenfalls demnächst aufs Parkett wagt. Die beiden IPOs wären für die drei Brüder gleichzeitig die Eintrittskarte in den Club der Milliardäre.

Bei Zalando ist jedenfalls die Ausgabe von neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung geplant. Zalando will zehn bis elf Prozent des Unternehmens auf den Markt bringen. Laut Handelsblatt-Informationen sollen damit bis zu 750 Millionen Euro in die Kasse gespült werden. Damit würde der Wert des Mode-Händlers die 6-Milliarden-Euro-Grenze durchbrechen. Fix ist schon jetzt, dass es sich um den größten deutschen Börsestart eines Onlinehändlers seit dem Platzen der Internetblase vor mehr als zehn Jahren handelt.

Geld für Aufholjagd

Das eingesammelte Geld wird Zalando-Vorstand Rubin Ritter in die Eroberung weiterer Absatzmärkte pumpen. Sechs Jahre nach der Gründung liefert Zalando bereits in 15 Länder aus. Die rasche Expansion war mit entsprechend hohen Anlaufkosten verbunden, die Zalando immer in die Verlustzone gedrückt haben. Bis zum ersten Halbjahr 2014, als die Gruppe erstmals in ihrer Geschichte einen Gewinn in Höhe von 35 Millionen Euro geschrieben hat. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um knapp 30 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro. Den größten Teil des Geschäfts (57 Prozent) macht Zalando in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

- die schwedische Investmentgesellschaft AB Kinnevik mit 36 Prozent.

- der Global Founders Fund der Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer mit 17 Prozent. Den Samwer-Brüdern gehört die Startup-Schmiede Rocket Internet, unter deren Dach auch Zalando groß geworden war.

- der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen (u.a. "Only", "Vero Moda") mit zehn Prozent.

- der Risikokapitalgeber DST Europe des russischen Investors Yuri Milner mit acht Prozent.

- der Risikokapitalgeber Holtzbrinck Ventures mit acht Prozent.