Wirtschaft

OMV vertagt Entscheidung über Roiss-Nachfolge

In der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratssitzung des börsennotierten österreichischen Ölkonzerns OMV (36 Mrd. Euro Umsatz, 25.500 Mitarbeiter) ist Mittwoch keine Entscheidung gefallen, wer neuer Vorstandschef wird. Das aus 15 Mitgliedern bestehende Gremium hat das heikle Thema auf den 27. März vertagt.

Wie berichtet, scheidet OMV-Chef Gerhard Roiss nach langen Querelen im Vorstand und Aufsichtsrat Ende Juni vorzeitig aus dem Konzern aus. „Die OMV hat unter diesen Auseinandersetzungen gelitten und ist durch die schlechte Marktlage in keiner einfachen Situation“, sagt Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger (IVA).

Insider hatten damit gerechnet, dass sich die OMV-Kernaktionäre ÖIAG und IPIC am Mittwoch zumindest auf ein zeitnahes Prozedere zur Bestellung eines neuen CEO verständigen. Dieses Prozedere dürfte am 27. März über die Bühne gehen. Dabei könnte es sich laut Insidern um ein Hearing handeln. Bereits im Herbst 2014 wurde der Headhunter Korn Ferry mit der Suche nach einem neuen OMV-Chef beauftragt. Sieben Kandidaten sollen in der engeren Wahl sein.

Kompetenter Kandidat

„Es ist die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden, dass es im Konzernvorstand arbeitsfähige Strukturen gibt und die Vorstände sich nicht in Machtkämpfe verzetteln“, sagt Rasinger zum KURIER. „Der Nachfolger muss jemand sein, der etwas von der Öl-Branche versteht, und dem man kein X für ein U vor machen kann." Nachsatz: „Es wird entscheidend sein, welches Kaliber der Kandidat hat oder ob es eine Verlegenheitslösung wird.“