OMV-Aufsichtsrat: Vorwürfe gegen Seele nur "viel Lärm um nichts"
Ausgerechnet in der schweren Wirtschaftskrise wurden OMV-Chef Rainer Seele zuletzt hohe und unsaubere Summen für Flugspesen und Sponsoring vorgeworfen. Der Aufsichtsrat des teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern reagierte sofort und ließ die Anschuldigungen prüfen. Fazit: Alles korrekt, wie die Kronen-Zeitung am Samstag berichtete.
"Viel Lärm um nichts", zitiert die Zeitung Wolfgang Berndt. "Die Untersuchung hat gezeigt, dass die in den Medien genannten Flüge völlig korrekt abgewickelt wurden. Auch das Sponsoring. Dieses wird sogar von einem Gutachten bestätigt." Von 25 Millionen Euro hatten Seeles Kritiker, die sich nicht aus der Deckung trauten, gesprochen. Sponsoring für Wladimir Putins Lieblingsfußballverein Zenit St. Petersburg. Auch den Vorwurf der hohen Privatjetkosten wischte Berndt vom Tisch: Im Vergleich zu früher seien die Kosten für Jetflüge gar um 80 Prozent gesunken.
Mit Borealis stärker werden
Der Aufsichtsrat prüfte aber auch Seeles neue Konzernstrategie - und stellt sich hinter den CEO. Seeles Konzept: Mit dem Kauf der Mehrheit am österreichischen Kunststoffhersteller Borealis könne die Raffinerie Schwechat abgesichert werden und die OMV im Reycling-Bereich punkten. Rainer Seele führt gegenüber der Krone aus: "Borealis ist weltweit Technologie- und Innovationsführer, dadurch können wir ins Kunststoff-Recycling einsteigen, und die Gruppe ist bereits in 120 Ländern präsent. Mit der Borealis werden Umsatz, Ertrag und Mitarbeiterzahl der OMV steigen."
"Stärker denn je"
Finanziert werde das Geschäft mit dem Verkauf von Tankstellen in Deutschland und der Abgabe der Gaspipeline in Österreich an die Verbund. Die österreichischen Tankstellen bleiben im OMV-Besitz: "Die sind eine Perle im Portfolio", schwärmt Seele und gibt sich, gestärkt durch den Aufsichtsrat, siegessicher: "Die OMV wird stärker denn je."