Österreichs Wirtschaft: Industrie im Minus, Bau noch stark
Die Konjunkturabkühlung hat sich in Österreich zu Jahresbeginn fortgesetzt. Das Wachstumstempo fällt noch etwas langsamer aus.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal real um 0,3 Prozent zu, verglichen mit dem Vorquartal, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Dienstag in seiner Schnellschätzung.
Das ist weniger als in den beiden vorangegangenen Vierteljahren, gegen Ende 2018: Da war das BIP im Quartalsabstand noch um je 0,4 Prozent angestiegen. Anfang 2018, im zweiten und ersten Quartal, waren es sogar noch 0,6 bzw. 0,8 Prozent gewesen.
Auch im Jahresabstand betrachtet hat sich die Konjunktur stark eingebremst: Das reale BIP-Plus fiel im Erstquartal auf 1,1 (nach davor 2,4) Prozent.
Exporte tragen nichts mehr bei
Getragen war das Wachstum zum Jahresauftakt laut Wifo hauptsächlich von der Binnennachfrage. Die Außenwirtschaft lieferte dagegen kaum einen Wachstumsbeitrag.
Impulse kamen vom Konsum und den Investitionen. Die exportgetragene Industriekonjunktur schwächte sich hingegen weiter ab. In der Bauwirtschaft wurde aber eine positive Dynamik verzeichnet.
Die privaten Konsumausgaben stiegen im Zeitraum Jänner bis März gegenüber dem vierten Quartal 2018 um 0,4 Prozent an. Im gleichen Ausmaß expandierten die öffentlichen Konsumausgaben.
Industrie schwächelt
Die Industriekonjunktur verlor Anfang 2019 weiter an Fahrt - die Wertschöpfung der Sachgütererzeugung sank im Quartalsabstand sogar um 0,3 Prozent (nach noch +0,1 Prozent im vierten und +0,2 Prozent im dritten Quartal).
Im zweiten und ersten Quartal 2018 hatten die Zuwächse sogar noch ansehnliche 1,1 und 1,3 Prozent betragen.
Im Bausektor verlief die Entwicklung Anfang 2019 hingegen weiter sehr dynamisch: Die Wertschöpfung stieg im ersten Quartal erneut um 0,6 Prozent.
Die Detailinfo des Wifo zum ersten Quartal kommt am 29. Mai, die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von Wifo und IHS steht am 27. Juni an.