Österreichs Skischulen setzen auf eigene Buchungsplattform book2ski.com
Am 10. Dezember gehen die österreichischen Skischulen mit einer eigenen neuen Buchungsplattform an den Start. Mit " book2ski.com" will die Branche ihre Leistungen jedoch nicht nur online vermarkten: Es geht vor allem darum, die Abhängigkeit von internationalen Buchungsplattformen und Konzernen zu verringern.
"Es besteht die Gefahr, dass wir uns einem Geschäftsmodell ausliefern, das uns Preise und Konditionen diktiert und uns Jahr für Jahr höhere Provisionszahlungen aufzwingt", erklärte Gerhard Sint, Obmann des Salzburger Berufsskilehrer- und Snowboardlehrerverbands und zugleich Geschäftsführer von "book2ski.com" am Dienstag in Kaprun. "Die Hotellerie kämpft mit dem gleichen Problem. Die Begehrlichkeiten der großen Plattformen werden immer mehr. Darum haben wir beschlossen, ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen."
"Fast schon Erpressung"
Die Höhe mancher Vermittlungsgebühren grenze laut Sint "fast schon an Erpressung." Zweistellige Provisionen seien die Regel, in einem Fall, wo seine eigene Skischule über eine Plattform im Ausland gebucht wurde, seien letztlich sogar 41 Prozent des Preises auf der Strecke geblieben. "Für Provision, Marketinggebühren und Währungsschwankungen. Das ist eine unmögliche Quote."
Ziel sei es darum, österreichweit alle 650 Skischulen und ihre Leistungen auf einer Buchungsplattform verfügbar zu machen. Zum Start Mitte Dezember sollen es zunächst 100 Unternehmen sein. "Wir visieren aber schon an, dass im Endeffekt alle dabei sind", so Sint. Die Provision für das als Non-Profit-Unternehmen geführte "book2ski.com" liegt laut Sint bei drei Prozent, dazu gewähren die Skischulen fünf Prozent Rabatt bei Online-Buchung. Ein weiterer Vorteil: "Die Steuern der abgewickelten Verkäufe bleiben in Österreich und fließen nicht in ausländische Steueroasen."
Einen Preiskonkurrenzkampf durch die erhöhte Transparenz und die Vergleichsmöglichkeiten im Netz befürchtet Sint nicht. "Ich gehe auch nicht davon aus, dass viele Skischulen in Zukunft ihr Angebot parallel über große Plattformen anbieten."