Wirtschaft

Trotz Passagierrekord: ÖBB-Gewinn brach nach Zugausfällen deutlich ein

Die österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) freuen sich über einen Rekord bei den beförderten Fahrgästen im Jahr 2023. 278,2 Mio. Menschen fuhren mit der Bahn, weitere 215,4 Millionen mit den ÖBB-Bussen. In beiden Transportmitteln gab es rund 10 Prozent mehr Passagiere als 2022. Der Gewinn (EBT) im Personenverkehr ist aber - hauptsächlich wegen der hohen Strompreise - um rund 50 Mio. Euro gefallen. Das Konzern-EBT ging um gut 40 Prozent (80 Mio. Euro) auf 111,6 Mio. Euro zurück.

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Güterverkehr und Infrastrukturbereich haben mehr Gewinn ausgewiesen als 2022, zeigen die am Freitag vorgelegten Jahreszahlen. Die Gütertochter Rail Cargo verbuchte einen auf 13 Mio. Euro fast verdoppelten Gewinn - allerdings nur weil das Finanzergebnis heuer deutlich ins Plus drehte. Operativ gab es ein Minus von gut 10 Mio. Euro. Dabei ist der Umsatz noch relativ stabil geblieben, während die Transportleistung (Tonnenkilometer/tkm) um 8,4 Prozent auf 26,1 Mrd. tkm gefallen ist. Das ist sogar weniger als im Coronajahr 2020. Im Infrastrukturbereich drehte der Verlust von 2022 auf einen Gewinn von 7,7 Mio. Euro 2023.

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Investitionen in Rekordhöhe

Die ÖBB haben im Vorjahr mit 4,5 Mrd. Euro Investitionen auf Rekordhöhe in Infrastruktur und neue Züge getätigt. Die Nettoverschuldung stieg dadurch um gut 3 auf 32,6 Mrd. Euro. Bis 2030 sollen 330 neue Züge in Betrieb gehen und die Kapazität um 93.000 Sitze steigen. Vorerst bereiten die hohen Fahrgastzahlen aber noch Probleme: "Die Pünktlichkeit hat naturgemäß unter den steigenden Passagierzahlen gelitten", schreiben die ÖBB. Im Fernverkehr waren nur 80,3 Prozent der Züge pünktlich, im Nahverkehr 95,7 Prozent. Damit zählten die ÖBB trotzdem zu den pünktlichsten Bahnen in Europa, schreiben die ÖBB.

Die ÖBB hatten Ende 2023 45.041 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon knapp 4.600 im Ausland. Heuer werden 3.500 neue Beschäftigte aufgenommen, im Vorjahr kamen sogar gut 5.000 neue ÖBB'ler dazu. Die vielen neuen Mitarbeiter werden vor allem nötig, um Pensionierungen und Abgänge auszugleichen - der Personalstand stieg von 2022 auf 2023 nur um 672 Köpfe.

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