Wirtschaft

Niemetz: Der "Gönner" heißt Peter Barthel

Das Geheimnis um den mutmaßlichen Finanzier der insolventen Süßwarenfabrik Niemetz („Schwedenbomben“) ist gelüftet: Die BAGRUP Investments Kolumbien SA, mit angeblichem Sitz in Bogota, will 4,18 Millionen Euro zur Erfüllung der 95-Prozent-Quote zur Verfügung stellen. Das bestätigte jedenfalls deren Geschäftsführer Peter Barthel – laut dem KURIER vorliegenden Informationen – dem Insolvenzverwalter. Am vergangenen Donnerstag will Barthel, der aus Berlin-Spandau stammt, bereits die Überweisung beauftragt haben.

Das Geld soll – trotz der Pfingstfeiertage – bis Dienstag auf einem Treuhandkonto des Wiener Anwalts Benedikt Spiegelfeld landen, der die Alteigentümer Ursula Niemetz und Steve Batchelor vertritt. „Es ist alles vorbereitet“, sagt Spiegelfeld zum KURIER. „Ob das Geld auch kommt, muss man abwarten. Wenn es nicht geht, geht es halt nicht.“

Spur nach Berlin

Der deutsche Staatsbürger Peter Bartel, Jahrgang 1959, kommt anscheinend aus dem „Reinigungsgewerbe“. Laut Wirtschaftsauskunftei Creditreform betrieb ein Peter Barthel – mit gleichem Geburtsdatum – bis Februar 2011 die Firma „Peter Barthel Gebäudereinigung“ in der Berliner Leibnitzstraße.

„Glas- und Gebäudereinigung nach Hausfrauenart“, heißt es in der Creditreform-Auskunft. Das Unternehmen hatte angeblich nur zwei Mitarbeiter: den Inhaber und seine Ehefrau. Es soll seine „Zahlungsziele erheblich überschritten“ haben. So sollen Gläubiger auch versucht haben, ihre Forderungen gerichtlich einzutreiben.

Brisante Vorgänge

Zugleich war Barthel geschäftsführender Haupt-Gesellschafter der AVF GmbH, auch ein Gebäude-Dienstleister. Laut Creditreform-Auskunft hat das Amtsgericht Berlin-Spandau im Juli 2011 drei „Haftanordnungen zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung“ ausgestellt. Anscheinend war der Geschäftsführer zuvor zur Abgabe eines Offenbarungseides (über die Vermögenslage und die Zahlungsunfähigkeit) aufgefordert worden, dieser Anordnung damals aber nicht nachgekommen. Die Firma wurde Ende August 2012 vom Amtsgericht Charlottenburg gelöscht.