Wirtschaft

Neue Reiseströme führen nach Asien

Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der internationalen Reisenden von zuletzt 1,035 Milliarden im Jahr auf 1,8 Milliarden steigen, schätzt die UNO-Welttourismusorganisation UNWTO. Europa werde aber an Bedeutung verlieren, weil sich die Reiseströme in Richtung Asien verschieben. Derzeit hat Europa im Tourismus noch 52 Prozent Marktanteil, bis 2030 wird ein Minus von elf Prozent vorausgesagt. Kleiner Trost: Unterm Strich sollen trotzdem mehr Urlauber kommen, weil es dank der aufstrebenden asiatischen Mittelschicht mehr Reisende geben wird.

"Wir versuchen, den Fuß in die Tür zu bekommen"


Die Österreich Werbung will nun verstärkt in China und Südkorea um Touristen werben und überlegt, demnächst auch am indonesischen Markt aktiv zu werden. „Wir versuchen, den Fuß in die Tür zu bekommen“, sagt ÖW-Chefin Petra Stolba. Derzeit kommen knapp drei Viertel der Österreich-Urlauber aus Deutschland, Österreich oder den Niederlanden.

Den IHS-Prognosen, wonach heuer weniger Deutsche nach Österreich kommen werden, weil der Konjunkturmotor im Nachbarland wieder anspringt und die Deutschen wieder weitere und längere Reisen machen würden, schenken weder Stolba noch Tourismusobmann Hans Schenner Glauben. Schenner: „Wir verlieren sicher nicht. In der Krise sind die Deutschen verstärkt am Heimmarkt geblieben, jetzt werden sie wieder mehr nach Österreich fahren.“

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Die aktuelle Schneesituation (zum KURIER-Wetter) ist dabei freilich nicht sehr förderlich. Am Hotelierkongress der Österreichischen Hoteliervereinigung in Wels hoffen Branchenvertreter auf Schnee in den Städten, der Lust auf Winterurlaub bringen möge. ÖHV-Präsident Gregor Hoch, der selbst ein Hotel in Lech führt: „In schneearmen Wintern punkten Hoteliers, die sich klar positioniert haben, etwa als Seminar-, Wellness- oder Kinderhotel.“

Österreichweit gibt es 64.000 gewerbliche und private Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 1,10 Millionen Gästebetten. Die meiste Zeit sind diese allerdings nicht belegt, zeigt ein Bestandserhebung der Statistik Austria.

Wien am besten gebucht

Im Winter 2012/’13 lag die Auslastung bei 35,2 Prozent, noch trister ist die Lage im Sommer (31,9 Prozent). Am höchsten war die Auslastung in 5- und 4-Stern-Betrieben (Winter: 49, Sommer 51 Prozent).

Im Bundesländervergleich schneidet Wien am besten ab (Winter: 46,0 Prozent, Sommer 59,5 Prozent).

Das Schloss Schönbrunn blickt auf ein ziemlich erfolgreiches Jahr zurück. 2,87 Millionen Eintritte wurden 2013 im Palast bzw. in den Attraktionen am Areal verzeichnet - so viele wie noch nie. Ein Plus gab es auch in den Marchfeldschlössern Hof und Niederweiden. Diese werden inzwischen ebenfalls von der Schönbrunn-Betriebsgesellschaft SKB verwaltet.

Für Schönbrunn bedeuten die 2,87 Mio. Eintritte einen Zuwachs von 1,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Rein nach Köpfen gezählt - also ohne Berücksichtigung von Mehrfacheintritten - lag die Steigerung bei 1,6 Prozent,