Neue Nahrung für die Welt
Die Preise für die wichtigsten Getreidesorten werden in den nächsten ein bis zwei Jahren weitersinken. So lautet die Prognose der Welternährungsorganisation (FAO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Für afrikanische oder asiatische Staaten, die Getreide importieren, sind die sinkenden Verbraucherpreise eine gute Nachricht. Die Getreidebauern werden mit den niedrigeren Erzeugerpreisen hingegen keine Freude haben.
Wetter bestimmt Ertrag
Allerdings sind derartige Vorhersagen immer mit einem Irrtums-Risiko verbunden. Denn die Höhe der Ernteerträge wird vom Wetter bestimmt, das sich nicht für mehrere Jahre vorhersagen lässt. Es kommt daher – abhängig von der Witterung – immer wieder zu massiven Preisschwankungen.
Anders als bei Getreide läuft es bei Fleisch, Milchprodukten und Fisch. FAO und OECD gehen bei diesen Nahrungsmitteln von steigenden Preisen aus. Das Prognose-Risiko ist bei Fleisch, Milchprodukten und Fisch geringer. Denn ein wesentlicher Faktor für die Berechnung der Preisentwicklung ist die Änderung der Essgewohnheiten. „Getreide steht zwar weiterhin im Zentrum der Ernährung der Menschen, aber höhere Einkommen, Urbanisierung und veränderte Essgewohnheiten führen jedoch zu einer Ernährung mit mehr Protein, Fetten und Zucker“, heißt es im Ausblick von FAO und OECD.
Mehr Fleischprodukte
Die FAO geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren mehr Geflügel als Schweinefleisch auf den Tellern landet. Wegen der hohen Preise für Fisch ist es unwahrscheinlich, dass die Nachfrage steigt.
Langfristig prognostizieren die Experten eine generelle Verteuerung der Lebensmittelpreise. Da die Weltbevölkerung wächst, steigt auch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Das gilt vor allem für China.
Außerdem werden die wirklich guten Anbauflächen knapp. Agrarflächen, die sich wegen höher Erträge sehr gut für die Landwirtschaft eignen, gibt es nur im beschränkten Ausmaß. Fast alle derartigen Flächen werden bereits für die Lebensmittelproduktion genutzt. Eine steigende Lebensmittelproduktion soll es vor allem in Asien und auch in Lateinamerika geben.