Wirtschaft

Neue Märkte: Spar investiert am Skylink

Das Salzburger Handelshaus Spar hat sich eine ganze Reihe von Standorten an Verkehrsknotenpunkten im Osten Österreichs gesichert. So eröffnet Spar einen Gourmet-Markt im Terminalbau Skylink in Wien Schwechat und auch an den im Bau befindlichen Wiener Bahnhöfen Wien Mitte und Wien Hauptbahnhof zieht Spar mit eigenen Märkten ein. Zudem hat der Händler den Zuschlag für die Eröffnung eines 400 Quadratmeter großen Marktes in der neuen Wirtschaftsuniversität Wien bekommen, die 2014 ihre Pforten öffnet. Im sogenannten Convenience Store soll es hauptsächlich Snacks geben.

Heuer investiert das Handelshaus 450 Millionen Euro in seine Märkte, die Hälfte davon in Österreich – etwa in die Eröffnung eines Marktes am Salzburger Hauptbahnhof. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Spar-Gruppe – Lebensmittelhandel, die Hervis-Sportfachhändler und SES-Shopping-Center – erstmals die zwölf Milliarden Euro Umsatzgrenze überschritten. Die Umsätze stiegen um 3,8 Prozent auf 12,15 Milliarden Euro. Der Lebensmittelhändler ist neben Österreich auch in Italien, Slowenien, Ungarn,

Tschechien und Kroatien tätig. Im Vorjahr haben die Auslandsgesellschaften – die unter dem Dach der Aspiag zusammengefasst sind – 4,7 Milliarden Euro zum Umsatz beigetragen.

Gier

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Auf der Preisfront rechnet der Spar-Chef in den kommenden Monaten mit dämpfenden Effekten, ärgert sich aber über „die Gier der internationalen Markenartikelindustrie“. Diese versuche „immer wieder, dem Handel sachlich nicht gerechtfertigte Preiserhöhungen aufzuzwingen – und das bei Umsatzrenditen von zehn Prozent und darüber“. Heimische Hersteller seien bei den Verhandlungen korrekter, meint er. Wohl auch, weil ihre Abhängigkeit vom zweitgrößten Lebensmittelhändler im Land größer ist. Spar hält bei 29 Prozent Marktanteil. Nicht in den Spar-Regalen vertreten zu sein, können sich die Wenigsten leisten.

Auf den Zug der Kundenkarten will Spar nicht aufspringen. „Die Karten verursachen hohe Kosten und sind kein erfolgsentscheidender Faktor“, meint er mit Verweis auf Deutschland. Dort seien Aldi und Lidl auch ohne Karten erfolgreich – im Gegensatz zu Kaufhof. Drexel setzt weiter auf Eigenmarken, die bereits 35 Prozent zum Umsatz beitragen. Und auf Aktionen. „Als Lebensmittelhändler müssen wir auch gute Psychologen sein“, sagt er. „Wir müssen mit Aktionen den ,Haben wollen‘-Knopf bei Kunden aktivieren.“ Und das geht derzeit scheinbar besonders gut mit Minus 25 Prozent Aktionen auf ganze Warensortimente – vom Putzmittel bis zum Bier.