Japan und Italien dämpfen Umsatz-Ausfälle in Russland
Von Simone Hoepke
Dem russischen Importstopp zum Trotz hat Österreich im Vorjahr unterm Strich mehr Lebensmittel exportiert als noch im Jahr zuvor. Die Statistik weist ein Plus von rund zwei Prozent auf 9,7 Milliarden Euro aus, während die Exporte in der Gesamtwirtschaft nur um 1,1 Prozent zulegten. Und das, obwohl Herstellern von Milch und Fleischprodukten im zweiten Quartal bis zu 90 Prozent des Russland-Geschäfts weggebrochen sind. Einen Teil des Ausfalls haben neue Exportmärkte abgefangen. So hat Österreich um elf Prozent mehr Schweinefleisch nach Italien exportiert, das Liefervolumen nach Japan hat sich im Vorjahr von 34 auf 68 Millionen Euro verdoppelt.
Käse für Deutschland
Im Ranking der wichtigsten Abnehmer hat sich nichts verändert. Die Ausfuhren nach Deutschland, mit einem Umsatzanteil von einem Drittel der wichtigste Markt für heimische Produzenten, legten zu (3,3 Prozent). "Die Exporte von Käse sind sogar um 14 Prozent gestiegen", rechnet Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing vor. Die Deutschen essen laut Statistik 24 Kilo Käse im Jahr und damit um vier Kilo mehr als die Österreicher. Immerhin 5,5 Prozent des in deutschen Supermärkten verkauften Käse kommt aus Österreich.
In vielen Nachbarländern schlug sich aber die schlechte Konjunktur auch in der Exportbilanz nieder. Sowohl die Ungarn, als auch die Slowenen und Tschechen haben weniger Lebensmittel "Made in Austria" gekauft. Und auch im zweitwichtigsten Exportland, Italien, gab es kein Wachstum mehr. Die Exporte stagnierten bei rund 1,3 Milliarden Euro.