Wirtschaft

Nationalbank drängt Banken zu Sparkurs

Wie viel Geld braucht die Kärntner Hypo Alpe-Adria Bank noch vom Staat – über die für heuer beschlossenen 700 Mio. Euro hinaus? Das lasse sich noch nicht seriös beantworten, sagte Ewald Nowotny, Chef der Nationalbank (OeNB), am Donnerstagabend in Alpbach. Zuvor müsse die geplante Abwicklungseinheit („Bad Bank“) stehen und die Stellungnahme der EU-Kommission vorliegen. Das könnte laut Insidern schon kommende Woche sein, berichtet Reuters.

Schlimmstenfalls könnte der Hypo-Kapitalbedarf 3,5 Mrd. Euro ausmachen, wird spekuliert. Die Finanzaufsicht verlangt von der Bank bis Jahresende nämlich 12,4 Prozent Eigenkapital. Diese Quote könnte aber noch sinken, deutete Vizechef Andreas Ittner an, der in der OeNB für die Finanzinstitute zuständig ist. Eine „Bad Bank“ zielt nämlich darauf ab, die Bilanz und somit den Kapitalbedarf zu verkleinern. Der laufende Betrieb funktioniere ohne Probleme, Hypo-Kunden müssten keine Sorgen haben, beruhigen die Notenbanker.

Personalabbau

Kopfzerbrechen sollten dafür Österreichs Bankern die Kosten bereiten. Diese sind seit Ausbruch der Krise 2008 gleich hoch geblieben. Ittner warnt, dass in der „neuen Normalität“ die Gewinne nicht mehr so üppig sprudeln. Auf einen Rückgang notleidender Kredite sollten die Banken nicht vertrauen: Vor allem in Osteuropa werden weitere Wertberichtigungen in den Bilanzen fällig werden. Somit führt am Personalabbau kaum ein Weg vorbei: Derzeit beschäftigen die Banken im Inland 80.000 Mitarbeiter. Umgelegt auf die Einwohnerzahl liegt das im EU-Spitzenfeld.

0,5 Prozent Wachstum

Alle Inhalte anzeigen
Die gute Nachricht: Die Großwetterlage für Österreichs Wirtschaft präsentiert sich eine Spur freundlicher als die Notenbanker zuletzt erwartet hatten. Deshalb heben sie die Wachstums-Prognose für die Wirtschaftsleistung 2013 von zuvor 0,3 auf 0,5 Prozent an. Das sei freilich eine „sehr bescheidene Erhöhung“, sagte Nowotny.

Einen Nebensatz widmete er der Debatte über den Standort Österreich: Statt auf fragwürdige Rankings verlasse er sich lieber auf harte Fakten. Der beste Nachweis für die Wettbewerbsfähigkeit sei die Leistungsbilanz. Diese sagt aus, ob ein Land mehr Waren und Kapital exportiert als es einführt. Österreichs Leistungsbilanzsaldo sei nach dem Beitritt zur Währungsunion immer positiv gewesen, so Nowotny.