Millionen-Pleite eines Auto-Zulieferers
Von Kid Möchel
Die Mold-Thix-Consulting-Bueltermann GmbH mit dem Sitz in Graz-Weinitzen und einem Produktionsstandort in Mureck hat beim Landesgericht Graz ein Konkursverfahren beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. 42 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Das Verfahren ist mittlerweile auch schon eröffnet worden.
Die Gesellschaft wurde 2009 gegründet und ist im Jahr 2014 in die Magnesium- und Kunststoff-Spritzguss-Produktion eingestiegen. Mit Bauteilen direkt beliefert wurden Automobilhersteller wie Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler, aber auch Automobilzulieferer darunter HS Genion, Valeo, Magna, Bosch, Johnson Controll, Hella und ZKW.
Die Hintergründe
„Von Anfang an ist Bernd Bueltermann am Unternehmen, ab dem Jahr 2014 haben sich finanzkräftige Investoren am Unternehmen beteiligt. Anfang 2016 ist auch die HMM, SGPS, S.A. eine zur Moldegama-Gruppe zählende portugiesische Gesellschaft in das Unternehmen eingestiegen und zwar mit 49,5 Prozent“, heißt es dazu im Insolvenzantrag. „Bereits im Jahr 2016 sind wirtschaftliche Schwierigkeiten aufgetreten, da sich kundenseitig die zugesagten Abnahmevolumen verzögerten. Ein zugesagter Hauptauftrag in der Höhe von einer Million Euro ist weggefallen, eine hohe Mitarbeiterfluktuation war in der zweiten Jahreshälfte 2016 zu verzeichnen, wodurch Lieferengpässe auftraten, und durch einen Maschinenbruch im letzten Quartal 2016 sind Produktionsstillstände entstanden.“ Im Jahr 2016 soll der portugiesische Mitgesellschafter noch Gesellschafterdarlehen zur Verfügung gestellt haben, jetzt dürfte er jedoch nicht bereit gewesen sein, weitere Mittel zuzuführen.
Schulden
Die Passiva haben einen Liquidationswert in Höhe von 12,797 Millionen Euro, davon entfallen zehn Millionen Euro auf mögliche Schadenersatzansprüche von Kunden, 1,567 Millionen auf Bankverbindlichkeiten, 518.900 Euro auf die Lieferanten, 379.000 Euro auf Gesellschafterdarlehen, 217.000 Euro auf die Mitarbeiter, 43.400 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 39.000 Euro auf die Finanz und 27.000 Euro auf Darlehen der Forschungsförderungsgesellschaft FFG.
Vermögen
Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe von 1,567 Millionen Euro und einen Liquidationswert in Höhe von 780.000 Euro; davon entfallen 500.000 Euro auf Maschinen, 120.000 Euro auf noch nicht abgerechnete Leistungen, 99.200 Euro auf offene Forderungen und 41.000 Euro auf Vorräte sowie 20.000 Euro auf die Betriebsausstattung.
Die Zukunft
"Es gibt derzeit einige noch nicht abgeschlossene Projekte", heißt es im Antrag weiter. "Eine Fortführung der Geschäftstätigkeit für einige Wochen erscheint in Hinblick auf die Möglichkeit der Verwertung eines lebenden Betriebs an potenzielle Interessenten durchaus zweckmäßig."