Wirtschaft

Millionen-Pleite eines Flugzeug-Vermieters

Dieses Geschäftsmodell sollte eigentlich ganz ordentlich viel Geld einfliegen, aber das Russland-Embargo führte nun zu einem unfreiwilligen Grounding. Am Freitag wurde über das Vermögen der Firma MBG HandelsgmbH am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform.

Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 gegründet und gehört zu 90 Prozent der 35-jährigen Moskauerin Maria Balakina, den Rest hält die Higor Projektentwicklungs GmbH von Dimitry Gorokhov. Noch im Gründungsjahr 2007 wurde ein Businessjet der Marke Embaer Legacy 600 in Form eines Leasingvertrages angeschafft. Gesamte Leasingkosten: 18,14 Millionen Dollar. „Als Mieter wurden Firmen aus der russischen Förderation gewonnen“, heißt es im Konkursantrag. „Als Folge der Wirtschaftskrise und des bestehenden Russland-Embargos konnten die geschäftlichen Erwartungen nicht erfüllt werden. Die Mieter waren nicht mehr in der Lage, die Mieten zu bezahlen.“

Zugleich konnten keine Ersatzmieter aufgetrieben werden. Schließlich war die MBG selbst nicht mehr in der Lage, die Leasingkosten zu bedienen. In der zweiten Jahreshälfte 2015 kündigte der Leasinggeber die Verträge und zog außerdem den Flieger ein. Faktisch führten diese Maßnahmen zu einer Betriebsschließung. Diese wird wohl nun vom Masseverwalter auch formalrechtlich vollzogen.

Vermögen ist keines vorhanden. Die Schulden werden mit 8,203 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 5,588 Millionen Euro auf die Heta Luftfahrzeuge Leasing GmbH, weitere 2,429 Millionen Euro eine Solmeton Ltd, 153.000 Euro auf eine Nordon Group, 30.600 Euro auf ein Firma Gorand und 2500 Euro auf die Finanz. Zur Erklärung: Die Heta Luftfahrzeuge Leasing GmbH ist die frühere Hypo Luftfahrzeuge Leasing GmbH der verstaatlichten Kärntner Skandal-Bank Hypo Alpe Adria.