Wirtschaft

Menschen in ärmeren Ländern risikobereiter

Menschen in armen Ländern sind einer Studie zufolge risikobereiter als die Einwohner reicherer Staaten. In der am Dienstag vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) veröffentlichten Studie hatten die Forscher das Risikoverhalten in 30 Ländern untersucht.

Glücksspiel oder fixer Geldbetrag?

Die Forschergruppe um den Ökonomen Ferdinand Vieider bediente sich dabei eines Experiments, bei dem sich die mehr als 3000 Teilnehmer in einem mehrstufigen Prozess jeweils zwischen Lotterien und steigenden festen Geldbeträgen entscheiden mussten.

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Die Teilnehmer aus ärmeren Ländern setzten dabei häufiger auf die Lotterien und zeigten sich damit risikobereiter. Am risikofreudigsten waren in diesem Experiment die Menschen in Äthiopien, Nicaragua und Vietnam.

Deutschland war das Schlusslicht unter den 30 Ländern. Österreich nahm nicht teil.

Bisher hatten laut WZB Analysen zum Risikoverhalten innerhalb einzelner Länder ergeben, dass Menschen mit hohem Einkommen risikobereiter sind als ärmere Menschen. Der Vergleich zwischen verschiedenen Ländern habe nun die umgekehrte Verbindung gezeigt: "Je höher das Pro-Kopf-Einkommen, desto geringer ist die Risikobereitschaft."