Mehr Griss um Schokolade
Von Simone Hoepke
170 Millionen Euro geben die Österreicher jährlich für Schokolade aus – Pralinen und sonstiges Süßes noch gar nicht eingerechnet. Glaubt man der Statistik, verputzt der typische Österreicher damit 63 Tafeln im Jahr, was einer Menge von 6,3 Kilo Schokolade entspricht. Ob das viel oder wenig ist, hängt von der Vergleichsbasis ab: Briten und Iren essen doppelt so viel, Italiener nicht einmal die Hälfte dieser Menge.
Ritter Sport hat 2012 in Österreich zehn Millionen Euro umgesetzt. Heuer will Österreich-Geschäftsführer Wolfgang Stöhr die 12 Millionen-Euro-Marke erreichen. Damit ist Österreich gemeinsam mit Dänemark der drittwichtigste Auslandsmarkt des deutschen Familienunternehmens (330 Millionen Jahresumsatz). Nur die Russen und Italiener kaufen noch mehr Ritter-Sport-Tafeln. Produziert wird ausschließlich am Firmensitz in Waldenbuch in der Nähe von Stuttgart. Täglich laufen 2,5 Millionen Tafeln für 95 Länder vom Band. Davon gingen im Vorjahr 2,5 Millionen Tafeln nach Österreich.
Chinas Lust auf Süßes
Experten gehen davon aus, dass Schokolade bald teurer wird. Hersteller halten sich zu dem Thema noch bedeckt. Hintergrund möglicher Preissteigerungen: Die Asiaten kommen langsam auf den Schokoladengeschmack – derzeit liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in China bei gerade einmal 0,1 Kilo im Jahr. Und auch in westlichen Ländern wird wieder mehr Süßes gegessen als noch zu Ausbruch der Finanzkrise. 2009 wurden weltweit 6,9 Millionen Tonnen Schokolade verkauft, heuer rechnet der Marktforscher Euromonitor International bereits mit 7,4 Millionen Tonnen. Das Umsatzvolumen wird mit 110 Milliarden Dollar beziffert.