Wirtschaft

Marode Snowboard-Fabrik Elan sucht Retter

Der Kärntner Snowboard-Hersteller Elan Sportartikelerzeugungs- und HandelsgmbH, ein Tochterunternehmen des slowenischen Elan-Konzerns, wurde von einer massiven Schuldenlawine erdrückt. Am Mittwoch musste der Betrieb mit Sitz in Fürnitz, südlich von Villach, Konkurs beantragen. Die Schulden werden mit rund 8,73 Millionen Euro beziffert, das Vermögen (Buchwert) mit sechs Millionen Euro. Laut Creditreform und KSV1870 hatte die Fabrik zuletzt 78 Mitarbeiter, im Vorjahr waren es noch 153.

Ob es mit der Snowboard-Produktion weitergeht, ist noch unklar. Es gibt aber eine kleine Hoffnung. „Es gibt Leute, die schon früher bei Elan gearbeitet haben, und die eine Auffanglösung anstreben“, sagt Firmenanwalt Roland Grilc zum KURIER. Es dürfte sich dabei um Ex-Manager handeln. Sie haben laut Grilc weniger Interesse an der Marke Elan als am Know-how und am Kärntner Maschinenpark. Demnach wollen sie künftig als Lohnfertiger für andere Snowboardfirmen arbeiten.

Elan-Star Stenmark

Der halbstaatliche slowenische Ski-Konzern Elan, der in den 70er und 80er Jahren durch den Schweden Ingemar Stenmark zu Weltruhm gelangte, konnte seiner Kärntner Tochter nicht unter die Arme greifen, da er selbst in der Krise steckt.

Mit den Kärntnern ging es 2011 steil bergab. Die Firma Nitro, der größte Kunde, sprang ab. Im Vorjahr hat sich die Lage der Fürnitzer dramatisch verschlechtert. Die Factoringbank stieg aus, und nur durch eine Kreditaufstockung bei der BKS konnte der Liquiditätsengpass kurzfristig abgemildert werden.

Im Gesamtjahr 2012 ist der Umsatz von 18,25 Millionen auf 13,75 Millionen Euro abgesackt. Der Jahresverlust betrug 2,8 Millionen Euro.

„Die verunsicherten Kunden haben Bankgarantien für die rechtzeitige mängelfreie Lieferung verlangt“, heißt es im Insolvenzantrag. Doch Bankgarantien konnte Elan nicht mehr auftreiben. Und ohne Sicherheiten wollten die Kunden keine Liefervereinbarungen abschließen.