Wirtschaft

Marke AWD verschwindet vom Markt

Mit einem neuen Namen startet der in Ungnade gefallene Finanzdienstleister AWD ab sofort auch in Österreich durch. Am Dienstag werden die Finanzberater in Vösendorf auf den neuen Kurs unter der Marke Swiss Life Select eingeschworen. Swiss Life erwarb den deutschen Finanzvertrieb bereits 2007 vom umstrittenen deutschen Geschäftsmann Carsten Maschmeyer, weil man sich lukrative Geschäfte in Osteuropa erhoffte. Die Hoffnung ging nicht auf, der Kaufpreis von 1,9 Mrd. Franken erwies sich als viel zu hoch. Abschreibungen auf den Firmenwert bescherten dem Schweizer Konzern im Vorjahr einen herben Gewinneinbruch. Nun soll ein neuer Name den Umschwung bringen.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) verweist darauf, dass noch immer rund 2500 geschädigte AWD-Kunden auf Schadenersatz warten. Der VKI brachte fünf Sammelklagen ein. Der Oberste Gerichtshof gab erst kürzlich grünes Licht für eine Fortführung der Verfahren. „Dem AWD ist es gelungen, die Verfahren um mehr als drei Jahre zu verzögern. Noch wurde kein einziger Geschädigter vom Gericht gehört“, so VKI-Rechtsexperte Peter Kolba. Inzwischen seien bereits mehr als 20 an den Sammelklagen beteiligte Personen verstorben. Der VKI will nun rasch Vergleichsgespräche führen.