Magere Zeiten für Telekom-Aktionäre
Von Franz Jandrasits
Schlechte Nachrichten hat die Telekom Austria zum Start ins neue Jahr für ihre Aktionäre. 2013 würden die Umsätze und die Gewinnmargen – teilte TA-Chef Hannes Ametsreiter seinen Eigentümern mit – deutlich unter Druck geraten. Der Umsatz dürfte mit 4,1 Milliarden Euro um 100 Millionen niedriger ausfallen als geplant.
Mit konkreten Ergebniszielen hält sich die Telekom zurück. Entgegen früheren Prognosen gibt sie derzeit keine Schätzung für das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ab und nennt als einzige Kennzahl die geplante magere Dividende von 5 Cent je Aktie für 2012 und 2013. Das ist aus Sicht der Analysten, so Bernd Maurer von der Raiffeisen Centro Bank, „ein Grund zur Sorge und unterstreicht die mangelnde Einschätzung für das Unternehmen in den kommenden Jahren“. Die Aktionäre reagierten prompt auf die schlechten Aussichten: Die Aktie verlor bis zum späten Nachmittag 3,7 Prozent auf 5,6 Euro.
Gegensteuern will die Telekom unter anderem mit einem Kostensenkungsprogramm. Dabei würden – so Konzernsprecher Peter Schiefer – alle Bereiche durchleuchtet. Eine Kündigungswelle stehe aber nicht bevor. Initiativen für eine Änderung des Beamtendienstrechts, um Kündigungen zu erleichtern, will die TA nicht ergreifen.
In der Telekom-Schmiergeldaffäre erhob die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen mehrere Beschuldigte. Der ehemalige TA-Festnetzchef Rudolf Fischer und der frühere FPÖ-Werber Gernot Rumpold müssen sich wegen Verdachts der Untreue und der falschen Beweisaussage vor Gericht verantworten. Im Vorfeld des EU-Wahlkampfs 2004 sollen von der TA ohne Wissen der Aktionäre 600.000 Euro „ohne adäquate Gegenleistung“ an Rumpolds Agentur geflossen sein. Rumpold und zwei weitere Angeklagte sollen darüber im Korruptions-U-Ausschuss falsch ausgesagt haben. Es drohen bis zu zehn Jahre Haft.