Wirtschaft

Lucas Papademos, gemäßigter Ökonom mit US-Erfahrung

Lucas Papademos, 1947 in Athen geboren, ist einer der profundesten griechischen Nationalökonomen. Schon im Juni war er Giorgos Papandreous erste Wahl als Finanzminister, lehnte aber ab. Seither galt der parteilose Wirtschaftswissenschafter als heißer Kandidat für einen Top-Job in der Regierung.

Der 64-jährige Papademos bringt große Erfahrung als Ökonom und Währungsexperte mit. Studiert hat er in den USA, am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) erwarb er seinen Professorentitel. Zehn Jahre lang lehrte er an der Columbia University in New York.

Von 1985 bis 1993 war Lucas Papademos Chef-Ökonom der griechischen Zentralbank, von 1994 bis 2002 deren Chef. In dieser Zeit gelang es Papademos, die hohe Inflation in Griechenland in den Griff zu bekommen und die Drachme erfolgreich gegen massive Devisenspekulationen zu verteidigen.

Papademos war einer der Architekten des Beitritts Griechenlands zur Eurozone 2001. Der als gemäßigt und pragmatisch geltende Notenbanker war von 2002 bis 2010 Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Seit seinem turnusmäßigen Ausscheiden aus der EZB war er Berater von Premier Papandreou. Ausgerechnet ihn beerbt er nun im Amt.