Wirtschaft

Linzer Rubble Master: Brexit-Wirren bei Tochter in Nordirland

Vor zwei Jahren übernahm die Linzer Rubble Master, Hersteller mobiler Brecheranlagen, den Siebhersteller Maximus mit Sitz in Belfast/Nordirland. Seither herrsche wegen des Brexits enorme Verunsicherung, berichtet Rubble-Master-Chef Gerald Hanisch. Entscheidungen über Bauprojekte würden hinausgezögert, viele Fachkräfte aus Polen oder den baltischen Staaten hätten Irland mittlerweile verlassen.

Dass Nordirland und Irland künftig eine Grenze haben sollen, könne sich hier keiner vorstellen. „Da wird es eine Lösung geben müssen. Und alle hoffen auf ein gutes Verhältnis zur EU“, sagt Hanisch. Zu Jahresbeginn führte er die Siebproduktion in Belfast und die Brecherproduktion zur einheitlichen Marke „RM Group“ zusammen. Jetzt gehe es darum, die Integration weiter voranzutreiben und die Arbeitskräfte „stärker an uns zu binden“. Um den Fachkräftenachwuchs zu sichern, will Hanisch eine Art duale Ausbildung nach österreichischem Vorbild in Belfast umsetzen und plant Kooperationen mit Schulen.

RM hat sich auf das Recycling von Baurestmassen spezialisiert und stellt mobile Brecher und Siebe her. Das Unternehmen ist mit 80 Vertriebspartnern in 110 Ländern vertreten. Im Vorjahr stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 182 Mio. Euro. Insgesamt beschäftigt die RM Group 360 Mitarbeiter. Wegen der sich abkühlenden Konjunktur erwartet Hanisch heuer ein schwächeres Wachstum. Dennoch soll das Werk in Linz weiter ausgebaut werden, um die Kapazität zu verdoppeln.

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Die nächsten Expansionsschritte sind in Südamerika geplant, wo es noch großes Potenzial für die Wiederverwendung von Recyclingmaterial gebe. Hier wollen die Linzer Aufbauarbeit leisten. Der Marktaufbau in China stehe wegen des Coronavirus derzeit still.