„Frei nach dem Motto: Mir wird schon nichts passieren!“
Für Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, ist es unverständlich, warum die Österreicher die Unfallrisiken in der Freizeit und im Haushalt derart vernachlässigen. Denn gerade in diesen Bereichen steigen die Unfallzahlen in den vergangenen Jahren dramatisch an.
Herr Generaldirektor, ist es nicht erfreulich, dass die Verletztenzahlen im Verkehr und auch am Arbeitsplatz schon seit Jahren stetig sinken?
Robert Lasshofer: Natürlich ist es gut, wenn die Unfallzahlen zurückgehen. Aber: 2017 verunglückten, laut Kuratorium für Verkehrssicherheit, insgesamt 784.300 Personen und mussten im Spital behandelt werden – das sind beinahe 2.200 Personen am Tag! Rund zehn Prozent dieser Unfälle ereigneten sich im Straßenverkehr und 15 Prozent in Arbeit oder Schule. Bleiben drei Viertel aller Unfälle, also 589.800, die in den Bereichen Haushalt, Freizeit und Sport passieren. Das entspricht einem Anstieg von 15 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.
„Drei Viertel aller Unfälle, also rund 600.000, passieren in den Bereichen Haushalt, Freizeit und Sport.“
Wie erklären Sie sich diesen Anstieg gerade in der Freizeit und im Haushalt?
Die Freizeit wird immer aktiver gestaltet und mehr und mehr Österreicher üben risikoreiche Sportarten aus und suchen hier einen Ausgleich zum Büroalltag. Eine der Hauptrisikogruppen sind heute Senioren und Kinder. Bei der Generation 65 plus sind die Unfallbereiche primär der Haushalt, gefolgt von der Freizeit durch die vermehrte Ausübung sportlicher Aktivitäten wie Wandern oder E-Biken. Bei der Smartphone-Generation entpuppt sich immer öfter das Ablenkungsrisiko durch Handy & Co als Risikofaktor Nummer eins, weil Gefahren um einen herum nicht mehr oder viel zu spät wahrgenommen werden.
Das Unfallrisiko hat man mit oder ohne Versicherung. Warum sollte man also eine private Unfallversicherung abschließen? Die Unfallkosten sind ohnehin von der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung gedeckt.
Das glauben viele Österreicher, ist aber nur die halbe Wahrheit. Die gesetzliche Unfallversicherung kommt nur für Folgen nach Unfällen auf, die sich am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin ereignen. Bei Freizeit- bzw. Haushaltsunfällen wird man zwar medizinisch erstversorgt, aber wenn es um die Kosten bei Folgeschäden geht, steigt die gesetzliche Unfallversicherung aus. Ein Unfall mit dauerhaften Folgen belastet nicht nur den Verunfallten selbst, sondern ist sehr oft für die ganze Familie mit finanziellen Problemen verbunden. Nötige Umbauten, aufgrund einer Invalidität, in der Wohnung oder am Auto oder auch eine Invalidenrente werden nach einem Freizeit- oder Haushaltsunfall nämlich nicht vom Staat bezahlt. Da hilft nur eine private Unfallversicherung!
Aber haben nicht die meisten Österreicher eine private Unfallversicherung?
Schön wäre es. Laut Statistik hat nicht einmal jeder zweite Österreicher eine private Unfallversicherung. Ein spannender Vergleich ist immer die Kaskoversicherung beim neuen Auto: Reflexartig werden hier Angebote verglichen und Verträge abgeschlossen. Aber wenn es um das eigene Wohl geht zögert man frei nach dem Motto: „Mir wird schon nichts passieren“. Dieses Risiko wird einfach ausgeblendet.
Ist private Vorsorge nicht sehr teuer?
Eine vernünftige Unfallversicherung für einen Erwachsenen gibt es bei uns ab rund 15 Euro im Monat, für die ganze Familie – egal wie viele Kinder – sind es um die 30 Euro. Ein relativ geringer Betrag, wenn man bedenkt, welche Leistungen man im Fall der Fälle dafür bekommt. Ich kann jedem nur empfehlen, gemeinsam mit einem unserer vielen Experten, eine Risikoanalyse vorzunehmen und danach eine, auf die persönlichen Erfordernisse abgestimmte, Unfallvorsorge für sich und die Familie abzuschließen.
Alle Vorteile einer Unfallversicherung erfahren Sie bei der Wiener Städtischen.