Wirtschaft

Krypto-Währung Bitcoin durchbricht erstmals Marke von 5.000 Dollar

Die Krypto-Währung Bitcoin hat am Donnerstag erstmals die Marke von 5.000 Dollar (4.226,54 Euro) durchbrochen. Auf der Handelsplattform BitStamp verteuerte sich ein Bitcoin um bis zu 7,6 Prozent auf 5.186 Dollar. Bitcoin ist die bekannteste und gemessen am Handelsvolumen wichtigste Cyber-Währung.

Der Kurs liegt etwa 75 Prozent über dem Niveau vor rund einem Monat. Seit dem Anfang 2017 hat er sich mehr als verfünffacht.

"Anleger scheinen Nachrichten über potenzielle Börsenschließungen förmlich zu ignorieren", kommentierte Analyst Timo Emden vom Brokerhaus IG. Der Risikoappetit der Anleger sei zurückgekehrt.

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China stellte Betrieb für Bitcoin ein

Vor wenigen Wochen hatten in China Handelsplattformen für Bitcoin & Co ihren Betrieb eingestellt, nachdem Behörden vor den Risiken von Cyber-Währungen gewarnt hatten. Daraufhin war der Bitcoin-Kurs um mehr als 1.000 Dollar eingebrochen. Auch Russland will den Handel mit dem per Computer geschaffenen Geld einschränken. So will das Land den Zugang zu bestimmten Internetseiten blockieren, die Krypto-Währungen anbieten.

Spekulationen auf bevorstehende technische Neuerung

Ein Grund für die jüngste Kursrallye sind Analysten zufolge Spekulationen auf eine bevorstehende technische Neuerung bei Bitcoin. Am 25. Oktober werde es vermutlich zu einer weiteren Teilung der Währung kommen, sagte Mati Greenspan, Experte bei der Handelsplattform eToro. Eine solche Teilung wurde bereits Anfang August vollzogen, um die Ausbreitung der Währung zu beschleunigen.

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Sie wurde deshalb aufgespalten in Bitcoin und Bitcoin Cash. Nun solle zudem Bitcoin Gold entstehen, sagte Greenspan. Seinen Worten zufolge ist der Einstieg für Anleger derzeit deshalb so attraktiv, weil sie die Aussicht haben, für jeden Bitcoin einen neuen Bitcoin Gold geschenkt zu bekommen.
UBS-Präsident Axel Weber hat in den Chor der Kritiker an der Digitalwährung Bitcoin eingestimmt. "Ich werde oft gefragt, wieso ich Bitcoin gegenüber so skeptisch bin", sagte der frühere Bundesbank-Präsident am Mittwoch auf einer Konferenz in Zürich. "Das kommt wahrscheinlich von meinem Hintergrund als Notenbanker."

Eine Währung müsse verschiedene Funktionen erfüllen; sie müsste allgemein akzeptiert sein, als Wertaufbewahrung dienen und als Zahlungsmittel sowie für Transaktionen verwendet werden können. "Bitcoin ist nur eine Transaktionswährung." Im September hatte JP Morgan-Chef Jamie Dimon Bitcoin als Betrug bezeichnet.

Nowotny: "Bitcoins großes Risiko"

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Auch Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny ist sehr kritisch, was die Kryptowährung Bitcoin betrifft. "Ich halte diese Entwicklung für gefährlich und zutiefst unseriös. Bitcoin ist keine Währung, sondern es ist hoch spekulativ und volatil, unterliegt auch keiner Aufsicht. Die Kursbewegungen der jüngsten Zeit verdeutlichen das. Wir sagen daher mit Nachdruck: Es muss jedem bewusst sein, dass er damit ein hohes Risiko eingeht", sagte er.