Wirtschaft

Krise in Permanenz

Europas Finanzminister oder auch der Chef des Euro-Rettungsschirmes, Klaus Regling, sehen größere Fortschritte bei der Lösung der Schuldenkrise. Die "Hälfte der Wegstrecke" sei zurückgelegt. Überall seien positive Entwicklungen auszumachen – von Irland bis Portugal, von Spanien bis Griechenland.

In Washington, beim Internationalen Währungsfonds (IWF), sieht man die Situation nicht so rosig. Die Warnung könnte drastischer nicht ausfallen. Sie lautet: Bekommt ihr lieben Europäer die Situation nicht endlich in Griff, kollabiert uns demnächst das Weltfinanzsystem.

Die Wahrheit wird wie so oft irgendwo in der Mitte liegen. Niemand glaubt ernsthaft, dass Europas Krise in wenigen Monaten gelöst sein wird. Das kann ein Jahrzehnt und länger dauern. Dass aber das Weltfinanzsystem kollabiert, weil Griechenland bankrott ist und den Spaniern die Schulden über den Kopf wachsen, ist mit einiger Sicherheit auch übertrieben. Im Notfall muss der IWF erneut als Krisenfeuerwehr einspringen und sich nicht dauernd in Prophezeiungen ergehen, die mitunter selbsterfüllend werden können. Kurz: Der IWF sollte Teil der Lösung, nicht Teil des Problems sein.

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