Wirtschaft

Kreditklemme: Sorge um Geld für Wohnbau

Der Markt für neue Wohnbaufinanzierungen droht auszutrocknen, warnt Josef Schmidinger, Chef der s-Bausparkasse. Denn die Banken litten wegen der Euro-Krise unter Geldmangel.

„Wenn in dieser Situation auch noch, wie vom Rechnungshof vorgeschlagen, die öffentliche Wohnbauförderung um eine Milliarde Euro gekürzt wird, schaut es für den Wohnungsneubau düster aus“, sagt Schmidinger. Insgesamt würden jährlich 8,7 Milliarden Euro in neue Eigenheime und Wohnungen investiert. 2,4 Milliarden Euro davon brächten Private als Eigenmittel auf. 1,8 Milliarden kommen aus öffentlichen Fördertöpfen, 2,5 Milliarden von Banken und zwei Milliarden Euro von Bausparkassen und Wohnbaubanken.

Banken stehen wegen der strengeren Eigenmittelvorschriften bereits auf der Kreditbremse. Sollte der Staat im Zuge der Einsparungen auch noch überlegen, die Bausparförderung, die jährlich etwa 140 Millionen Euro kostet, zu kürzen, würden Mittel für den Wohnbau noch schwieriger aufzutreiben sein. Die Folge: Zu wenig neue Wohnungen würden die Preise in den Städten weiter nach oben treiben.

Um die Mittelknappheit zu verhindern, schlägt Schmidinger vor, dass Pensionskassen und Zukunftsvorsorge Gelder bereitstellen sollten. „Die Rendite im Wohnbau ist mit der Performance der Pensionskassen durchaus konkurrenzfähig“, betont Schmidinger. Knappe drei Prozent pro Jahr schafften die Pensionskassen im Durchschnitt über zehn Jahre. Das brachte der Wohnbau auch.

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