Wirtschaft

Kreditgeschäft trägt Wachstum der Oberbank

Die Linzer Oberbank konnte ihre laut Vorstandschef Franz Gasselsberger "hoch gesteckten Erwartungen für das erste Halbjahr trotz des schwierigen Umfelds " erfüllen. Das Vorsteuerergebnis stieg zum Vorjahreszeitraum um 3,5 auf 73,0 Millionen Euro. Unterm Strich blieb der Gewinn mit 59,9 Mio. Euro nahezu stabil.

Das Wachstum der Bank resultiert vor allem aus dem Kreditneugeschäft, das von 10,9 auf 11,3 Mrd. Euro zulegte. "Das war unser absolutes Highlight im Halbjahr", so Gasselsberger. Grund für den Anstieg sei die Zurückhaltung einiger Großbanken bei der Vergabe. "Wir können diese Lücke auffüllen, weil wir genug Liquidität und Eigenkapital (Kernkapitalquote 10,9 Prozent, Anm.) haben." Die Oberbank will weiter expandieren, in Wien sind fünf neue Filialen (derzeit 16) geplant.

Kritik übt Gasselsberger an der von 9,2 auf 13,6 Millionen Euro gestiegenen Steuerlast. Ein Grund sei die aus seiner Sicht überproportional hohe Belastung durch die Bankenabgabe (im Vorjahr 6,8 Mio. Euro). Der Banker plädiert für mehr Solidarität und Gerechtigkeit in der Branche. "Eine Möglichkeit wäre, den Freibetrag bei der Bemessungsgrundlage (die in Österreich erwirtschaftete Bilanzsumme) von einer Milliarde Euro abzuschaffen und im Gegenzug die Beitragssätze zu senken."

Von den 787 heimischen Instituten haben 705 eine Bilanzsumme unter einer Milliarde und zahlen somit keine Bankenabgabe. Laut Gasselsberger hat das Finanzministerium einen internationalen Berater mit der Evaluierung der Abgabe beauftragt. Diese Evaluierung ist auch im entsprechenden Gesetz vorgesehen.