Wirtschaft

Köstinger und die Bauern unterstützen EU-Plan gegen unfaire Handelspraktiken

 „Wir wollen nicht Bittsteller bei der Lebensmittelbranche sein.“ Bauernbundpräsident Josef Moosbrugger steht hinter dem Vorschläge der EU-Kommission gegen unfaire Handelspraktiken. „Ich halte das für vernünftig“.

Wobei der Inhalt unterschiedlich interpretiert wird. Laut Spar-Chef Gerhard Drexel werde die geplante Neuregelung dazu führen, dass er den Bauern für Spar-Eigenmarken künftig keine höheren Standards vorschreiben darf, als die EU festgelegt hat.

Moosbrugger widerspricht vehement. Selbstverständlich werde es auch in Zukunft möglich sein, höhere Standards bei der Lebensmittelproduktion festzulegen. Allerdings nicht mehr einseitig durch den Handel und nicht mehr ohne Bezahlung für die Mehrleistung der Bauern. „Wir brauchen faire Preise“, betont Moosbrugger.

Gerüchte

Nach wie vor geht das Gerücht um, dass Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger diesen Aspekt des EU gegen unfaire Handelspraktiken nicht mitträgt. Am Freitag vergangene Woche hatte Greenpeace eine Presseaussendung ausgeschickt: „Nachdem die Umweltorganisation Greenpeace gestern aufgedeckt hat, dass ein fundamentaler Anschlag auf den Feinkostladen Österreich bevorsteht, schwenkt jetzt auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ein und will sich gegen den Gesetzesvorschlag auf EU-Ebene einsetzen.“

Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Köstinger hat am Samstag in der Kleinen Zeitung klargestellt, dass der Handel höhere Preise bezahlen muss, wenn er von den Bauern höhere Standards verlangt. Der Kurier hat in der Pressestelle nachgefragt. Es gebe keine Unterstützung der Ministerin für die Kritik von Greenpeace und des Handels.

Andreas Anzenberger