Wirtschaft

Klimawandel ist auch bei Chefs die Sorge Nummer 1

Dass Firmenbosse eine Senkung der Lohnnebenkosten fordern, ist klar. Eine SORA-Umfrage unter mehr als 600 Unternehmensleitern ergab: 94 Prozent räumen einer solchen Senkung höchste Priorität ein. Mit 91 Prozent nur knapp dahinter rangieren die Wünsche nach einer einfacheren Lohnverrechnung und nach einer steuerlichen Begünstigung von Investitionen.

Überraschung

Was die Experten der Unternehmensberatung Deloitte, die die Umfragedaten analysierten, aber doch erstaunte: Für ein Entgegenkommen der Politik wären die Manager bereit, höhere oder auch ganz neue Abgaben für Zukunftsprojekte zu leisten. Und das sogar mit einer Zweidrittel-Mehrheit. „Die Unternehmen sind nicht mit einem raschen Gewinn zufrieden, sie wollen eine gesamtheitliche Politik“, sagt SORA-Geschäftsführer Christoph Hofinger.

Klimawandel

Eine alternde Belegschaft, die vielleicht schwer zu ersetzen ist, oder eine Konjunktur, die durch internationale Konflikte in die Knie gezwungen wird – das zählt zu den Sorgen der Firmenchefs. Was aber Deloitte-Chef Bernhard Gröhs und Deloitte-Partnerin Karin Mair aufhorchen ließ: Am meisten besorgt sind die Befragten über den Klimawandel und seine Folgen. „Es ist überraschend, wie rasch das Thema jetzt in den Unternehmen angekommen ist“, sagt Gröhs. Deloitte werde dieses Thema künftig vertieft betrachten.

Laut Mair gehe es dabei nicht nur darum, auf welche Energieformen sich die Betriebe einstellen müssen. Vor allem müsste in den Unternehmen überlegt werden, ob sie ihre Produkte künftig noch absetzen können, und in welcher Verpackung. „Das wird Teil der Firmen-DNA werden“, sagt Mair.

Optimismus

Insgesamt blicken die Befragten vergleichsweise optimistisch in die geschäftliche Zukunft. Zwei von drei sind zuversichtlich, was die Umsatz- und Gewinnentwicklung in den kommenden Jahren betrifft.