Klima-Proteste störten Hauptversammlung von Shell
"Fahr zur Hölle, Shell, und komm nie wieder zurück", sang ein Chor von Demonstrantinnen und Demonstranten bei der Aktionärsversammlung des Energieriesen Shell am Dienstag in London. Die Aktion verzögerte den Start der Hauptversammlung um eine Stunde.
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Die Aktivisten sangen und schrien im Saal. Sicherheitskräfte mussten an einer Stelle eine Menschenkette zur Bühne bilden, um das Management vor den Demonstrierenden zu schützen, die versuchten, auf die Bühne zu kommen. Die Szenen erinnerten an die Aktionärsversammlung von Shell im vergangenen Jahr, die sich um mehr als zwei Stunden verzögerte. "Ich werde nicht zusehen, wie Shell diesen schönen Planeten zerstört", rief ein Demonstrant.
Aufforderung, schneller zu handeln
Shell sieht sich auch mit einer immer lauter werdenden Minderheit von institutionellen Aktionären konfrontiert, die fordern, dass das Unternehmen schneller handeln muss, um seine Ziele zu erreichen. Das Unternehmen begrüße ein konstruktives Engagement, so ein Sprecher des Unternehmens. Er verwies auf die Pläne, bis 2050 ein CO2-neutrales Unternehmen zu werden.
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Die Aktionäre stimmten am Dienstag über eine Resolution von Aktionärsaktivisten ab, in der das Unternehmen aufgefordert wurde, ehrgeizigere Ziele zur Eindämmung der Emissionen bis 2030 festzulegen. Das lehnte der Shell-Vorstand ab. Laut Wissenschaftlern muss die Welt ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um rund 43 Prozent gegenüber 2019 senken, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen.