Wirtschaft

Kleine Hoffnung auf Aktiengewinne

Aus den USA kommen derzeit Nachrichten, die bei Anlegern für ein Wechselbad der Gefühle sorgen. Auf der einen Seite fiel die US-Arbeitslosenquote zuletzt auf tiefsten Stand seit Jänner 2009, der Optimismus der Konsumenten ist so hoch wie schon seit fünf Jahren nicht mehr. Auf der anderen Seite ist der Auftakt der Berichtssaison, in der die großen US-Konzerne ihre Quartalsergebnisse präsentieren, alles andere als berauschend ausgefallen. Und für das kommende Jahr erwarten Analysten noch, dass die US-Konzerngewinne um zehn Prozent steigen. "Aber nur wenige Anleger glauben daran, und da haben sie ganz recht", meint Ad van Tiggelen, Veranlagungsprofi bei ING Investment Management. Angesichts des vergleichsweise mageren Wachstums der Weltwirtschaft sei wohl eher mit einem Gewinnanstieg im niedrigen einstelligen Bereich zu rechnen.

In Europa werden die Unternehmensgewinne heuer sogar leicht zurückgehen. Trotzdem hat es an den Börsen heuer Kursgewinne von zehn bis 20 Prozent gegeben. Ist eine weitere Kurserholung möglich, ohne dass Rückenwind durch höhere Konzerngewinne kommt? Ad van Tiggelen hält das durchaus für möglich. Aktien seien zwar nicht mehr billig, wenn man das Verhältnis zwischen Kurs und Gewinnen betrachtet. Im Vergleich mit den tiefen Renditen am Anleihenmarkt seien Aktien aber immer noch attraktiv – was Käufer anlocken sollte.

Notenbanken

Hilfe kommt auch von den Notenbanken der USA und der Eurozone. Auf ihre Programme zum Aufkauf von Hypothekenpapieren bzw. von Staatsanleihen haben die Aktienbörsen mit deutlichen Gewinnen reagiert. "Neue Impulse für die Aktienmärkte sind zu erwarten, wenn die Programme der EZB und der US-Notenbank zu greifen beginnen und für bessere Wachstumsbedingungen sorgen", so Friedrich Strasser, Vorstandsmitglied und Partner der Bank Gutmann.

Bei Aktien, die gute Dividenden liefern, ist die Bank Gutmann global übergewichtet. Die starke Untergewichtung europäischer Aktien wurde reduziert, Investments in den Emerging Markets angehoben. Beides ging zulasten von US-Titeln.

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