Kika/Leiner: Bürgermeister sehen "schweren Schlag"
Nach Bekanntwerden der Sparpläne von Kika/Leiner haben die Bürgermeister von St. Pölten, Matthias Stadler (SPÖ), und Wiener Neustadt, Klaus Schneeberger (ÖVP), am Freitag in Aussendungen von einem "schweren Schlag", vor allem für die betroffenen Mitarbeiter, gesprochen. Die Leiner-Gründungsstadt St. Pölten ist laut Stadler "bei den Kündigungen einer der am stärksten betroffenen Standorte".
Betroffen seien in der niederösterreichischen Landeshauptstadt vor allem Arbeitsplätze in der Zentrale, aber auch in der Logistik und einige in den beiden Möbelhaus-Filialen. "Das ist ein sehr schwerer Schlag für die Mitarbeiter und ihre Familien, der uns zutiefst erschüttert", sagte Stadler. Er forderte die volle Unterstützung des Landes und der Bundesregierung für die betroffenen Mitarbeiter und auch für eine rasche Nachnutzung eventuell nicht mehr benötigter Infrastruktur ein.
"Sehr bedauernswert ist auch die Tatsache, dass das seit Jahrzehnten für St. Pölten prägende Unternehmen von St. Pölten aus zu einem Möbelimperium aufgestiegen ist und nun ins Wanken geraten ist", meinte Stadler. Im Jahr 1910 wurde das erste Leiner Haus in St. Pölten gegründet.
"Hätte schlimmer kommen können"
"Trotz der schmerzlichen Kündigungen muss man auch sagen, dass es noch schlimmer hätte kommen können", so Stadler. Immerhin habe das Management des Kika/Leiner-Eigentümers Signa dem Stadtchef bestätigt, dass in St. Pölten das Möbelhaus Kika im Süden und das Leiner-Stammhaus im Zentrum sowie die Zentrale erhalten bleiben sollen.
In Wiener Neustadt werde mit dem Leiner-Möbelhaus in der Bahngasse eine "Institution" und ein "sehr wichtiger Betrieb" für die Innenstadt zugesperrt, meinte Bürgermeister LAbg. Klaus Schneeberger (ÖVP): "Die Schließung ist natürlich ein schwerer Schlag - vor allem für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil seit Jahren oder gar Jahrzehnten hier beschäftigt waren. Für sie müssen wir alles unternehmen, um sie zu unterstützen."
Was die weitere Entwicklung des Standortes betreffe, "bin ich bereits seit 14 Tagen in Gesprächen mit der Signa-Gruppe von Rene Benko", informierte Schneeberger. Durch die Nähe zu den Kasematten, dem "Herz" der bevorstehenden NÖ Landesausstellung 2019, "muss es unser aller Bestreben sein, hier rasch zukunftsträchtige Lösungen zu finden".
Allein in Niederösterreich könnten insgesamt bis zu 500 Arbeitsplätze verloren gehen, unter anderem sollen auch in der Zentrale in St. Pölten zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen. Neben dem Leiner-Möbelhaus in Wiener Neustadt wird auch die Kika-Filiale in Vösendorf und ein Filialaußenlager in St. Pölten mit Jahresende geschlossen.