Wirtschaft

Keine Verbesserung in der Eurozone

Zuerst die gute Nachricht: In Österreich wird sich die Wirtschaft auf niedrigem Niveau erholen. Der Kreditversicherer Coface prognostiziert für 2013 ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent, im Vorjahr waren es nur 0,7 Prozent. Die schlechte Nachricht ist: „Die Coface-Gruppe sieht keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in der Eurozone“, sagte Coface Austria-Chef Oliver Krupitza anlässlich der Coface Country Risk Conference in Wien. Die tiefe Rezession in Südeuropa mache der Eurozone zu schaffen. Vor allem Italien und Spanien belasten die Eurozone; in Italien beträgt das Wirtschaftswachstum minus 1,4 Prozent, in Spanien -1,5 Prozent und in Portugal -2 Prozent. Abgeschlagen ist der Fast-Pleite-Kandidat Griechenland mit einem Wachstumsminus von 4,5 Prozent. Die Griechen haben sich aber um zwei Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Patient Slowenien

In Zentral- und Südosteuropa leidet vor allem Slowenien am stärksten unter der Rezession. Dort beträgt das Wirtschaftswachstum minus 1,6 Prozent, in Kroatien nur -0,8 Prozent. Serbien konnte den negativen Trend im Vorjahr auf ein positives Wachstum von einem Prozent umdrehen. Auch in Tschechien steht nach wie vor ein Minus vor dem Wirtschaftswachstum: Waren es 2012 noch minus 1,2 Prozent, so werden es heuer nur -0,3 Prozent.

Die Ursachen

Als Hauptursache für die Krise in der Eurozone ortet die Coface-Gruppe die Staatsschulden der einzelnen Länder, den Sparkurs der Regierungen, die restriktive Kreditvergabe der Banken an Private und die zum Teil schwache inländische Nachfrage, sprich den schwächelnden privaten Konsum. In den Industrieländern haben – abgesehen von den Südeuropäern – drei Länder massive Probleme: Belgien, Frankreich und die Niederlande. Coface hat das Länderrisiko-Rating dieser drei Staaten auf A3 herabgestuft, vor einem Jahr lagen sie noch bei A2.

Die Coface-Gruppe

Der Kreditversicherer Coface setzte im Vorjahr mit 4400 Mitarbeitern weltweit 1,55 Milliarden Euro um, der Reingewinn betrug 119 Millionen Euro. Die Schadenquote aus Versicherungsdeckungen betrug 56,7 Prozent. Coface Central Europe wird von Wien aus gelenkt und setzte 2012 rund 72,4 Millionen Euro um. Die Schadenquote betrug 56, 1 Prozent.

Coface Austria erwirtschaftete 59,4 Millionen Euro, die Schadensquote betrug aber 75,1 Prozent. Diese massive Erhöhung wird auf „Groß-Fälle“ zurückgeführt. Zu diesen Fällen dürfte auch der angeschlagene Baukonzern Alpine zählen, bei dem Coface in Form von Garantien engagiert sein soll.